Gästeführer setzen auf Qualität

Mehr Kompetenz und Professionalität für Führungen in der Eifel sind die Ziele des neuen Vereins Kulturlandschaftsführer Eifel. Zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier, den Volkshochschulen und dem Geopark Vulkaneifel bietet der Verein dazu eine Ausbildung an.

 Der Verein Kulturlandschaftsführer lädt ein, seine Arbeit am Weltgästeführertag (Kasten rechts) kennenzulernen und die Freude an den Schönheiten der Eifel zu teilen. Vorsitzender des Vereins ist Achim Herf (links). Foto: privat

Der Verein Kulturlandschaftsführer lädt ein, seine Arbeit am Weltgästeführertag (Kasten rechts) kennenzulernen und die Freude an den Schönheiten der Eifel zu teilen. Vorsitzender des Vereins ist Achim Herf (links). Foto: privat

Gerolstein/Daun. "Es ist durchaus harte Arbeit, den Kurs zu bestehen", sagt Achim Herf. Der Diplom-Geologe ist Vorsitzender des jungen Vereins Kulturlandschaftsführer Eifel mit Geschäftssitz in Gerolstein. Der Verein hat sich Ende vergangenen Jahres gegründet und lädt alle Interessierten zum Weltgästeführertag am Sonntag, 20. Februar, zu einer Entdeckungsreise durch die Region ein (siehe rechts).

Herf ist auch einer der Dozenten, die die Ausbildung der Gästeführer an der Volkshochschule oder der IHK begleiten. Rund 190 Stunden müssen absolviert werden - ein halbes Jahr, das mit einer theoretischen und einer praktischen Prüfung endet.

Ein Blick auf den Stundenplan bestätigt, dass hohe Maßstäbe angelegt werden: Geologie, Geschichte und Paläontologie bilden die Grundlagen des Lehrgangs, aber auch Kommunikation für Gästeführer, und zudem werden rechtliche Grundlagen angerissen. Exkursionen runden das Angebot ab.

60 Gästeführer in der Region



"Es gibt ein Qualitätsproblem, dem wir mit der Ausbildung begegnen wollen", sagt Marita Mosebach-Amrhein, zweite Vorsitzende und Dozentin für Geschichte. "Der Tourismus wird für unsere Region immer wichtiger, daher brauchen wir qualifizierte Gästeführer."

Eine gewisse Vorbildung sei zwar hilfreich, aber keine Bedingung: "In den Kursen sitzen Hausfrauen und Studenten ebenso wie Rentner oder Akademiker. Wichtig sind Freude am Umgang mit Menschen, Idealismus und die Fähigkeit, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen." Die Ausbildung und das Zertifikat der IHK Trier sind nach Auskunft von Achim Herf eine solide Basis, aber keine Garantie für ein volles Auftragsbuch: "Egal, ob im Haupt- oder Nebenberuf; Gästeführer arbeiten selbstständig. Gute Geschäftsideen und die Begabung, sich selbst zu vermarkten, sollten vorhanden sein, damit die Kasse klingelt."

Der Verein Kulturlandschaftsführer Eifel will dabei Unterstützung leisten: Die zurzeit elf Mitglieder sehen den Verein als Kommunikationsplattform, die berufliche Interessen ihrer Mitglieder wahrnimmt, sie untereinander vernetzt und Fortbildungen ermöglicht. "Der Gast will nicht schon bei der Buchung ein Abenteuer erleben", sagt Marita Mosebach-Amrhein, "er erwartet ein möglichst kompaktes Angebot. Das ist aber nur möglich, wenn Gästeführer in unserer Region zusammenarbeiten und die Kommunikation stimmt."

Kooperation mit Tourist-Infos und Geopark

 Das Vulkanhaus in Strohn wird am Weltgästeführertag Schauplatz der Veranstaltung „Die blaue Wand“. Foto: privat

Das Vulkanhaus in Strohn wird am Weltgästeführertag Schauplatz der Veranstaltung „Die blaue Wand“. Foto: privat



Die Kulturlandschaftsführer sind aus diesem Grund auch im Eifelverein organisiert und kooperieren mit den Gästeführern Eifel. Die Gästeführer Eifel sind ein weiterer Verband, dessen Mitglieder das Zertifikat der Industrie- und Handelskammer Trier besitzen. Er hat seinen Hauptsitz in Daun.

Nach Informationen von Achim Herf bedarf es zweier Vereine, da für einige Mitglieder der Weg nach Daun oder nach Gerolstein nicht zumutbar wäre und umgekehrt. 60 Gästeführer haben ihre Ausbildung in der Region bereits absolviert. Herf schätzt, dass etwa die Hälfte von ihnen aktiv ist.

Recht schnell hat der Verein Kulturlandschaftsführer Eifel Kontakte zum Geopark und zum Naturpark Nordeifel geknüpft. Die Zusammenarbeit mit den Tourist-Informationen wird ausgebaut.

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