Geheimnis-Krämerei bis zum Schluss

Es darf spekuliert werden: Die Wahlen der Beigeordneten für den Verbandsgemeinderat und den Stadtrat Traben-Trarbach heute Abend beziehungsweise am Mittwochabend könnten spannend werden. Die großen Fraktionen halten sich noch bedeckt und wollen vor dem Wahlabend nicht sagen, wen sie ins Rennen schicken werden.

Traben-Trarbach. Die Kommunalwahl am 7. Juni in Traben-Trarbach hat kleine, aber entscheidende Veränderungen ergeben. Im Verbandsgemeinderat verfügen CDU und FDP nicht mehr über die Mehrheit, denn die Freie Wählergemeinschaft (FWG) und SPD stellen mit zwölf Mitgliedern zusammen die gleiche Anzahl an Mandatsträgern. Im Stadtrat sieht es anders aus: CDU (10 Sitze) und FDP (2) haben gegenüber der SPD (6) und FWG (4) die Mehrheit.

Fest steht sbisher: Die FWG wird sowohl bei den Beigeordnetenwahlen im Stadtrat als auch im VG-Rat jeweils eine(n) Kandidaten/Kandidatin ins Rennen schicken. Das sagte der FWG-Fraktionssprecher im Stadtrat, Rudolf Brixius, gegenüber dem TV. Brixius: "Wir sind in beiden Räten jeweils die drittstärkste Fraktion und wollen daher jeweils einen Beigeordneten stellen. Das ist unser Demokratieverständnis."

Sowohl Hans-Joachim Weinmann (SPD) als auch Jutta Schneider (CDU) wollen vor den Ratssitzungen (VG-Rat Traben-Trarbach am Dienstag, 7. Juli, 18 Uhr, im Alten Rathaus Traben; Stadtrat Traben-Trarbach am Mittwoch, 8. Juli, 18 Uhr, ebenfalls im Alten Rathaus Traben) nicht sagen, wie sich die CDU- beziehungsweise die SPD-Fraktionen bei den Wahlen verhalten werden.

Hannelore Immich will nicht kandidieren



Und die FDP? Für den Stadtrat will Monika Boor-Caspari erneut als Beigeordnete kandidieren. Einigt sich die CDU mit der FDP, wird es voraussichtlich zur gleichen Konstellation kommen wie im alten Stadtrat: Die CDU stellt den Ersten und Zweiten Beigeordneten, die FDP den Dritten.

Im Verbandsgemeinde-Rat ist die Situation anders. Dort waren die Posten bislang wie folgt besetzt: Die CDU stellte den Ersten Beigeordneten, die SPD den Zweiten und die FDP den Dritten. Vor fünf Jahren wählte der VG-Rat allerdings FWG-Mann Günter Oberle zum Dritten Beigeordneten. Dieser trat während der Legislaturperiode zurück, der Rat wählte daraufhin Hannelore Immich (FDP).

Hannelore Immich, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni trotz Listenplatz 1 nicht in den VG-Rat gewählt wurde, sagte gegenüber dem TV, dass sie keine Ambitionen auf den Beigeordneten-Posten habe. Ob die FDP überhaupt jemand nominieren werde, sei noch nicht klar.

Meinung

Hinter den Kulissen

Beigeordnetenwahlen sind immer auch Machtkämpfe. Bis kurz vor der Sitzung wird telefoniert, werden Absprachen getroffen und alle möglichen Fälle durchgespielt. Hat eine Fraktion die absolute Mehrheit, kann sie im Prinzip ihre Macht ausspielen und alle Pöstchen besetzen. Ist dies nicht der Fall, muss man sich arrangieren unter dem Motto "Stimmt ihr für unseren Kandidaten, unterstützen wir auch euren". Das ist im Stadtrat und VG-Rat Traben-Trarbach nicht anders als in anderen Räten. Allerdings sind die Machtverhältnisse diesmal kompliziert. Im VG-Rat besteht nämlich ein Patt zwischen CDU/FDP auf der einen und SPD/FWG auf der anderen Seite. Es wird spannend. w.simon@volksfreund.de

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