Gericht verurteilt kriminelles Quartett wegen Einbrüchen

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach · Zu Freiheitsstrafen zwischen sechs und zwölf Monaten auf Bewährung hat gestern das Amtsgericht Bernkastel-Kues vier junge Männer verurteilt. Sie waren im Februar in die Jugendherberge Traben-Trarbach eingebrochen. Mindestens zwei der Täter sollen für weitere Einbrüche in der Stadt, unter anderem in die Moseltherme, verantwortlich sein. Die Ermittlungen laufen noch.

 Strafprozessordnung (Symbolfoto)

Strafprozessordnung (Symbolfoto)

Foto: Friedemann Vetter

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach. Anfang dieses Jahres sorgte eine Einbruchserie in Traben-Trarbach für Schlagzeilen. Diebe waren unter anderem in die Jugendherberge, in das Erlebnisbad Moseltherme, in Gaststätten und das Gymnasium eingebrochen und hatten dort Bargeld und Wertgegenstände gestohlen.
"Das war schon eine Schneise der Verwüstung, die in Traben-Trarbach geschlagen wurde", erinnerte Richter Oliver Emmer an die Vorfälle, die in der Stadt für große Unruhe und eine Diskussion über die Polizeipräsenz vor Ort gesorgt hatte (der TV berichtete).
Vor Richter Emmer saßen gestern vier Angeklagte, der jüngste 19 Jahre, der älteste 26 Jahre alt. In der Nacht zum 5. Februar waren sie unter starkem Alkoholeinfluss gewaltsam in die Jugendherberge eingebrochen, hatten dort 311 Euro Bargeld, einen Fernseher, eine Stereoanlage, Lebensmittel und einen Schlüsselbund gestohlen. Die Tat hatten sie bereits Monate vorher mehrmals besprochen. "Wir waren aber meistens betrunken", entschuldigte sich einer der Täter. Alle vier waren geständig. Der 22-Jährige hatte bereits bei der Polizeivernehmung ausgepackt und den Tathergang detailliert geschildert.
Lange Liste an Straftaten


Gestern wurde nur diese eine Tat verhandelt. Für eine ganze Reihe anderer schwerer Straftaten, für die die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, werden sich mindestens zwei der Täter später vor Gericht verantworten müssen.
Alle vier waren bereits vor dem Einbruch mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Die Liste der Straftaten ist unterschiedlich lang. Sie reicht von Diebstahl über Einbruch, Sachbeschädigung, Bedrohung, Hehlerei und Volksverhetzung bis hin zu gefährlicher Körperverletzung.
Besonders hervorgetan haben sich dabei die zwei jüngsten Angeklagten - ein Brüderpaar, das der Polizei und den Gerichten schon jede Menge Arbeit bescherte. Beide haben keinen Schulabschluss und sind arbeitslos. Der 19-Jährige, er hat rund 900 Euro Schulden aufgrund nicht bezahlter Handy-Rechnungen, ist Vater eines eineinhalbjährigen Kindes.
Der Jugendgerichtshelfer erklärte: "Die Brüder zeigen schädliche Neigungen und keinerlei Ansätze, um als reife Menschen im Leben zu stehen." Ein Jahr Jugendstrafe auf Bewährung verhängte das Gericht gegen den älteren Bruder (20), dessen Strafregister besonders lang ist und der bereits in Jugendarrest saß. Emmer gab ihm eine letzte Chance. Aber: Der Angeklagte muss sich die Bewährung zuerst noch verdienen. Bis Ende November muss er 300 Arbeitsstunden ableisten.
Sein jüngerer Bruder wurde zu einer Jugendstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt, die beiden anderen Angeklagten erhielten jeweils sechs Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung.

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