Gregor Eibes macht das Rennen im ersten Anlauf

Wittlich · Mit deutlichem Abstand vor seinen fünf Mitbewerbern hat Gregor Eibes die Wahl zum Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich gewonnen. Der Morbacher Bürgermeister lag nach einer ersten Analyse in allen Wahllokalen vor der Konkurrenz.

 Der neue Landrat im Kreis Bernkastel-Wittlich heißt Gregor Eibes (Dritter von links). Mit ihm freuen sich Sohn Christopher, Tochter Carolin, Ehefrau Petra, Verwaltungsangestellte Monika Scheid und Kreis-Pressesprecher Alfons Kuhnen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Der neue Landrat im Kreis Bernkastel-Wittlich heißt Gregor Eibes (Dritter von links). Mit ihm freuen sich Sohn Christopher, Tochter Carolin, Ehefrau Petra, Verwaltungsangestellte Monika Scheid und Kreis-Pressesprecher Alfons Kuhnen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Noch mehr als drei Stunden nach Schließung der Wahllokale am Sonntag sind nicht alle Ergebnisse da. Doch zu diesem Zeitpunkt feiert Gregor Eibes schon: Der 51-jährige Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach hatte seit Bekanntwerden des ersten Ergebnisses geführt.
Landratswahl 2011

58 Minuten lang heißt es nach 18 Uhr für Eibes, seine Familie, die Mitbewerber und zahlreichen Interessierten: warten. Dann flimmern die ersten Ergebnisse über den Bildschirm. Nach acht von 179 Wahllokalen führt Eibes mit 74,6 Prozent der Stimmen vor Bernd Spindler (SPD), Thomas Schmitt-Schäfer (Bündnis90/Grüne) mit 7,8 Prozent, Frank Kanwischer (FWG) mit 4,9 Prozent sowie den parteilosen Reinhard Niedersberg (1,2 Prozent) und Stephan Henkel (0,7 Prozent). Ein Trend, der sich im Verlauf des Abends abschwächt, doch am Ende noch Bestand hat.

Beim bangen Warten gerät die Landtagswahl fast zur Nebensache. Nur bei der ersten Prognose, die das Ausscheiden der Liberalen aus dem Landtag vorhersagt, geht ein Raunen durch den Saal. Dass es so schlimm kommt, hat niemand gedacht. Wohl vor allem nicht Robert Wies. Der Liberale vertritt als Kreisbeigeordneter derzeit Landrätin Beate Läsch-Weber.

Nach und nach trudeln Ergebnisse ein. Besonders in seiner Heimat fährt der Bürgermeister von Morbach satte Ergebnisse ein. Zu diesem Zeitpunkt fehlen zwar noch mehr als die Hälfte der Wahllokale. Die anderen Kandidaten wissen jedoch schon, dass es keine Trendwende geben wird.

Das glauben wohl auch die Anrufer, die Eibes gratulieren. Doch er bleibt gelassen. Auch als um 19.45 Uhr die Hälfte der Wahllokale ausgezählt ist und das Ergebnis stabil um die 60-Prozent-Marke pendelt. Nachdem auch Ergebnisse aus der Verbandsgemeinde Wittlich-Land eintrudeln, ergreift der Wahlsieger um 20.25 Uhr das Wort. "Ich hatte die Hoffnung, dass es bereits im ersten Durchgang klappt. Und nun bin ich froh, dass es vorbei ist", sagt Gregor Eibes, der seinen Mitbewerbern für den fairen Wahlkampf dankt. Er habe einen klaren Auftrag von den Menschen im Landkreis bekommen. Geht es nach seinen Vorstellungen, wird er Anfang oder Mitte Mai sein neues Amt antreten, sagt er im TV-Gespräch. Er halte nichts davon, den Wechsel unnötig herauszuzögern.

Es folgt eine umfangreiche Gratulationscour. Mit von der Partie ist Beate Läsch-Weber, die ins Kreishaus geeilt ist, um ihren Nachfolger zu beglückwünschen. Sie will das Wahlergebnis zwar nicht kommentieren. Doch die Herzlichkeit ihrer Gratulation spricht Bände.

Ein etwas besseres Ergebnis habe er sich schon versprochen, sagt Bernd Spindler, der in der Wählergunst auf Platz 2 landet. "Ich hatte darauf gehofft, dass es eine Stichwahl gibt", sagt der Sozialdemokrat. Es habe keinen richtigen Landratswahlkampf gegeben. Landes- und bundespolitische Themen hätten wohl dominiert.

Thomas Schmitt-Schäfer (Bündnis90/Grüne) hat "so ein Ergebnis erwartet." Sein Ziel sei gewesen, mit einem zweistelligen Ergebnis ins Ziel zu gehen. "Das habe ich erreicht", sagt Schmitt-Schäfer. Er habe in den vergangenen Tagen viel Zustimmung erfahren und erwartet, dass es noch ein wenig besser läuft.

"Die Menschen im Landkreis wollen keine Veränderung. Sie wollen so weitermachen wie bisher." Dies ist das Fazit von Frank Kanwischer (FWG). Er sei von vorneherein als Außenseiter angetreten. Er kann sich gut vorstellen, weiterhin politisch aktiv zu sein.

Vorerst Schluss mit der Politik ist für Stephan Henkel. "Mein Ziel war es, fünf Prozent zu erreichen", sagt er. Das sei nicht gelungen. Nun will er sich ganz der Vermarktung von Fußballspielen widmen.

"Es ist so gekommen, wie ich erwartet habe", sagt Reinhard Niedersberg. Er habe als Einzelkämpfer gar nicht die Mittel, um mit den Kandidaten der Parteien mitzuhalten. Er kann sich vorstellen, auf Landes- oder Bundesebene weiter zu arbeiten, "wenn mich jemand braucht", sagt er.

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