Gute Seele nimmt Abschied - Pater Franz-Josef Janicki verlässt St. Paul in Wittlich
Wittlich · Pater Franz-Josef Janicki verlässt Wittlich. Der bald 82-jährige Rektor der Steyler Missionare geht ins Mutterkloster des Ordens in die Niederlande. Sein Nachfolger war bereits als Novize vor mehr als 20 Jahren in St. Paul.
Wittlich. Als die Steyler Missionare 2007 das Kloster St. Paul verkauften, hinterließen sie eine wunderschöne Kirche, eine treue Gemeinde - und ihren letzten Rektor, Pater Franz-Josef Janicki.
Es wurde der Förderverein Autobahnkirche St. Paul Wittlich gegründet, 2010 erhielt die Kirche den Status einer Autobahnkirche und drei Jahre später auch den der Radwegekirche. Zudem entwickelte sich St. Paul zu einem Ort vielfältiger kultureller Veranstaltungen.Wichtiger Gesprächspartner
Dass St. Paul ein Ort lebendiger Gottes- und Menschenbegegnung blieb und sich als solcher weiterentwickelte, ist wesentlich der "Seele von St. Paul", Pater Franz-Josef Janicki, zu verdanken. Mit seinen Predigten erschloss er Sonntag für Sonntag einer treuen und wachsenden Gemeinde das Evangelium lebensnah und zeitgemäß. Nicht einen Sonntag hat er in der langen Zeit seines Dienstes in Wittlich krankheitsbedingt gefehlt. Für viele Menschen ist er ein wichtiger Gesprächspartner. Angesichts seines Alters, er wird am 1. Juli 82 Jahre alt - stand unausgesprochen immer die Frage im Raum, wie lange er bleiben kann.
Weil der Orden der Steyler Missionare neue Wege der Glaubensverkündigung außerhalb der traditionellen kirchlichen Strukturen unterstützen möchte, entschieden sie, einen Nachfolger für Pater Janicki nach Wittlich zu schicken.
Pater Ralf Huning soll nicht nur die bisherige seelsorgliche Arbeit von Pater Janicki fortsetzen, sondern in Zusammenarbeit mit den Freunden und Förderern von St. Paul versuchen, aus der Autobahnkirche, in noch stärkerem Maße als bisher, ein geistliches und missionarisches Zentrum werden zu lassen.
Der Vorstand des Fördervereins hat diesem Vorhaben zugestimmt.Als Novize in Wittlich
Auch die Diözese Trier signalisierte ihr Interesse und Einverständnis zu den Plänen der Steyler Missionare, besonders weil die Bistumssynode die Schaffung neuer geistlicher und missionarischer Zentren gefordert hat (der TV berichtete mehrfach).
Der neue "Rektor Ecclesiae" von St. Paul, Pater Ralf Huning SVD, wurde 1967 geboren. Von 1989 bis 1990 lebte er als Novize im Missionshaus St. Paul. Nach der Rückkehr von einem ersten Missionseinsatz in Nicaragua arbeitete er vor allem in der Erwachsenenbildung und im Bibelpastoral. Er ist ausgebildeter Geistlicher Begleiter, arbeitete als Pfarrer in einer Hamburger Stadtrandgemeinde und leitete zuletzt für drei Jahre die Deutsche Ordensprovinz der Steyler Missionare. In St. Paul möchte er vor allem Akzente im spirituellen Bereich setzen. Sein besonderes Interesse gilt dem kontemplativen Gebet, der Meditation und der geistlichen Bibellektüre.
Pater Janicki geht in das Mutterkloster ins niederländische Steyl, unweit von Venlo. Hier hat er bereits neun Jahre als Rektor gewirkt. red
Am Sonntag, 10. Juli, wird Pater Janicki in einem festlichen Gottesdienst verabschiedet und Pater Huning willkommen geheißen. Nach der Eucharistiefeier lädt der Förderverein zu einem Fest vor der Autobahnkirche St. Paul ein.
