"Hygiene ist der beste Schutz": Interview mit Chefarzt Zimmer

Wittlich · Dr. Thomas Zimmer ist Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin im Verbundkrankenhaus Wittlich. Im TV erklärt er, wie man sich vor MRE-Keimen schützen kann.

Wittlich. 3,9 Fälle, in denen Patienten mit MRE befallen sind, auf 100 000 Einwohner, listet das Roland-Koch-Institut auf. Der TV hat mit Dr. Thomas Zimmer vom Verbundkrankenhaus Wittlich gesprochen. Wie schützt man sich am besten vor multiresistenten Keimen? Zimmer: Schutz gewährleistet zum einen die Einhaltung von Basismaßnahmen der Hygiene, insbesondere wenn man sich in Bereichen aufhält, die eine besondere Gefährdung für eine Übertragung beinhalten, beispielsweise Krankenhäuser und Pflegeheime. Diese Maßnahmen sind Minimierung von Kontakten insbesondere Handkontakte, Schutzmaßnahmen wie Handschuhe, Überkittel und Händedesinfektion nach Kontakten.Was ist bei der Therapie mit Antibiotika zu beachten?Zimmer: Jede Therapie mit Antibiotika sollte kritisch geprüft werden, um das Risiko der Entwicklung resistenter Keime im eigenen Körper zu minimieren. Ein weiterer Schutz soll durch die Netzwerke aufgebaut werden, die Besiedlungen mit multiresistenten Keimen erfassen und die Informationen allen am Behandlungsprozess Beteiligten transparent machen. Dadurch können frühzeitig Schutzmaßnahmen zur Vermeidung weiterer Übertragungen eingeleitet werden.Was ist bei einem positiven Befund zu tun?Zimmer: Da es sehr unterschiedliche Keime gibt, sollte bei einem positivem Befund mit einem in dieser Fragestellung erfahrenen Arzt bespochen werden, ob es eine Möglichkeit gibt, den Keim zu beseitigen. Mit diesem Arzt sollten ebenfalls die notwendigen Hygienemaßnahmen im Umgang mit anderen Menschen besprochen werden. Auch hier ist es sehr differenziert zu sehen, welcher Keim in welcher Körperregion vorkommt, auch ob eine besondere Gefährdung für eine Infektion vorliegt.

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