Kochen im Kindergarten Junges Gemüse  gegen großen Hunger

Traben-Trarbach · Barbara Georg und Anke Servatius sorgen in der Kita „Schatzinsel“ in Traben-Trarbach für eine gesunde Ernährung.

 Alles frisch: Anke Servatius und Barbara Georg bereiten für die Kinder der Kita „Schatzinsel“ in Traben-Trarbach das Mittagessen zu.

Alles frisch: Anke Servatius und Barbara Georg bereiten für die Kinder der Kita „Schatzinsel“ in Traben-Trarbach das Mittagessen zu.

Foto: TV/Winfried Simon

Barbara Georg schält Möhren. Einen kleinen Berg von dem gesunden Gemüse hat sie vor sich liegen. Anschließend stopft sie die Möhren einzeln in eine Küchenmaschine, die die Karotten in kleine Stückchen zerraspelt. Unterdessen bereitet Anke Servatius den Lachs vor. Sie schneidet die zuvor aufgetauten Stücke und legt sie in eine große Aluform. In einem großen Topf brutzeln derweil  Zwiebelstückchen in heißer Butter. Anke Servatius gießt Milch und Sahne dazu und würzt die helle Flüssigkeit mit einer selbst gemachten gekörnten Gemüsebrühe. Heute gibt es Karotten-Lachs-Lasagne. Die beiden Hauswirtschafterinnen müssen für 70 kleine hungrige Jungen und Mädchen kochen - Kinder im Alter zwischen ein und sechs Jahren.

Wie in vielen anderen Ganztagskindergärten wird das Essen auch in der städtischen Kindertagesstätte „Schatzinsel“ in Traben-Trarbach täglich frisch zubereitet. Den beiden Köchinnen steht eine hochwertige, professionelle Küche zur Verfügung - mit Dampfgarer, Induktionskochfeld und mehreren Gefrier- und Kühlschränken.

„Wir kochen kindgerecht, alles frisch und möglichst mit saisonalen und regionalen Produkten“, erklärt  Anke Servatius. Das Fleisch liefert die Metzgerei Ziltz aus Enkirch, Gemüse und Obst kommen vom Betrieb Obst- und Gemüsebau Grieshop in Erden.

Kita-Leiterin Amelie Currin ist ganz begeistert von den Kochkünsten ihrer Köchinnen: „Es macht Spaß, den Kindern zuzusehen, wie sie mit Genuss und Freude zu Mittag essen.“ Die beiden Köchinnen richten sich nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, und sie bilden sich regelmäßig fort. Jeden Tag gibt es Gemüse beziehungsweise Rohkost, einmal die Woche Fisch und einmal Fleisch?. Ein Wochen-Speiseplan könnte beispielsweise so aussehen: Montag: Erbsensuppe mit Würstchen und Brot, Zitronenjoghurt; Dienstag: Nudeln mit Käse-Möhren-Soße, Rohkost, Obst; Mittwoch: Gemüsebratlinge, Dip, Rohkost, Apfelmus; Donnerstag: Marinierte Hähnchenbrust mit Currysoße, Reis, Brokkoli, Bountycreme; Freitag: Fisch Bordelaise, Püree, Möhren, Obst.

Und wenn ein Kind die Speise nicht mag? „Es sollte wenigstens mal probieren. Wenn es dann partout immer noch nicht will, zwingen wir es nicht“, sagt Erzieherin Kornelia Zilkowski. Sie kennt aber auch ein paar Tricks, den Kindern zum Beispiel  Brokkoli schmackhaft zu machen. „Schaut mal, man kann ein ganzes Röschen in den Mund stecken“, fordert sie die Kinder auf. Und natürlich geht sie selbst mit gutem Beispiel voran.

Es wird auch darauf geachtet, ob ein Kind beispielsweise eine Lactose-Intoleranz oder eine Lebensmittelallergie hat. Die zehn muslimischen Kinder bekommen kein Schweinefleisch. „Das ist kein Problem“, sagt Anke Servatius, „wenn wir beispielsweise Hackbällchen machen, wird für diese Kinder halt nur Rindfleisch verwendet. Essenszeiten sind zwischen 11.30 und 12.45 Uhr. Jedes Kind kann selbst entscheiden, wann es in der kleinen Kantine sein Essen einnehmen will. Ist der Raum bereits voll, muss es warten. Die ganz Kleinen  bekommen das Essen teilweise gereicht. Danach können sie im Schlafraum ruhen.“

Die Wochenspeisepläne werden im Kindergarten ausgehängt. Die Mütter und Väter können also sehen, was in der „Schatzinsel“ Leckeres auf den Tisch kommt. Bislang gab es noch keine Beschwerden.

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