Kommunalpolitik macht Schule

Traben-Trarbach · In Traben-Trarbach läuft ein ganz besonderes Projekt für junge Leute an.

Traben-Trarbach (red/cb) Die Traben-Trarbacher Verbandsgemeindeverwaltung, das Gymnasium sowie die Realschule plus und Fachoberschule haben vereinbart, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen. "Kommunalpolitik macht Schule", so lautet der Name des Projekts, mit dem Politik und Schulen auf der kommunalpolitischen Ebene näher aneinanderrücken sollen.
Bürgermeister Marcus Heintel erläutert das Projekt so: "Im Sozialkundeunterricht kommen die Bundes-, Europa- und vielleicht auch die Landespolitik zur Sprache. Die unmittelbar jede einzelne Person betreffende Kommunalpolitik aber dagegen kaum. Unser Vorschlag an die Schulen war es, gemeinsam mit ihnen ein Konzept zu entwickeln, mit dem die Kommunalpolitik vorgestellt wird, man mit den Akteuren ins Gespräch kommt und die Entscheidungswege und -kompetenzen unmittelbar erfahrbar und erlebbar machen kann."
Denkbar seien beispielsweise die Teilnahme an Gremiensitzungen oder Praktika in der Verwaltung. Daraus könnten Anregungen und Vorschläge der jüngeren Bevölkerung unmittelbar bei den Entscheidungsträgern vorgebracht werden, sagt Heintel.
Einen ersten Aufschlag in dieser Kooperation gab es Ende Januar. Da leitete Marcus Heintel im Rahmen des Demokratie-Projekttages des Gymnasiums einen Workshop in einer Lerngruppe mit Schülern der Stufen acht und neun.
"Das war eine wunderbare Erfahrung. Im Gymnasium Traben-Trarbach wird Demokratie nicht nur von den Lehrern vorgelebt, sondern ganz besonders auch von den Schülern selbst", bilanziert Heintel. Um diese Zusammenarbeit auf feste Füße zu stellen, fand ein Treffen statt.
Carsten Augustin, Rektor der Realschule plus und Fachoberschule Traben-Trarbach, sowie Klaus Barheier, regionaler Fachberater für Sozialkunde an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen im Schulaufsichtsbezirk Trier, vereinbarten dabei mit Bürgermeister Heintel und Büroleiter Frank Koch, vom neuen Schuljahr an in den Klassenstufen acht und neun in den Fächern Sozialkunde und Gesellschaftslehre den Part der Kommunalverwaltung und -politik einzubinden.
"Jugendliche suchen Orientierung, fordern sie auch ein - was kann es da für ein besseres Angebot geben, als von demokratisch gewählten Kommunalpolitikerinnen und -politikern, die auch noch persönlich bekannt sein können, Mitbestimmung und Mitwirkung direkt zu erfahren und zu erleben? Wenn der Vorschlag von der Verbandsgemeinde nicht gekommen wäre, man hätte ihn machen müssen", sagt Carsten Augustin.
Klaus Barheier begrüßt die Initiative, da der neue Lehrplan im Fach Sozialkunde von Beginn an den Blick der Schüler auf die Partizipationschancen im Nahbereich lenkt. Lerngruppen werden zu Erkundungen vor Ort ermuntert. Die Kooperation erleichtere es gerade den Fachkollegen, die Ziele des ambitionierten Lehrplans umzusetzen.
Der Anstoß für das Projekt "Kommunalpolitik macht Schule" entstammt dem Jugendforum der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, das Ende Oktober vergangenen Jahres stattfand (der TV berichtete).

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