Kommunalpolitik

Zum Leserbrief von Martina Kesselheim und zum Artikel "Kein Bestattungswald in Morbach" vom 19. Februar schreibt dieser Leser:

Grundsätzlich respektiere ich jeden persönlichen Wunsch einer Bestattungsform. Auch der Gemeinderat hat ausführlich darüber diskutiert und war im Grundsatz nicht dagegen, sondern nur gegen die kommunale Trägerschaft, weil wir in der Gemeinde 15 Friedhöfe haben, die jährlich rund 100 000 Euro kosten. Dazu auch noch zwei kirchliche. Mit dem Wunsch nach einem Friedwald geht es nicht um das Gemeindewohl, sondern um persönliche Interessen. Wenn circa vier Prozent der Einwohner eine solche Forderung aufstellen, dann heißt das für den Gemeinderat noch lange nicht, dass dieses Begehen oberste Priorität hat. Der Bürgermeister und sein Gemeinderat geben kein Wunschkonzert, sondern haben auch die Interessen der anderen Bürgerinnen und Bürgern zu vertreten. Zudem haben die Befürworter die Möglichkeit, in den vier Friedwäldern der Nachbarkommunen ihre letzte Ruhe zu finden. Meiner Meinung nach hat der Rat richtig gehandelt und möchte an der jahrhundertealten Bestattungskultur festhalten. Der Friedhof mit dem Grab eines Angehörigen und den vielen anderen Verstorbenen, die man gekannt hat, gibt einem bei jedem Besuch die Möglichkeit zu einem Gebet, eine Kerze anzuzünden oder zu einem stillen Gedenken. Mit einer solchen Geste kann man den Toten noch lange zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Dies alles ist in einem Friedwald nicht möglich! Hans Georg Stein, Morbach

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