Landwirtschaft wird global, Bauern stellen sich Herausforderungen

Wittlich · Zur Dreikönigstagung des Bauern- und Winzerverbandes Bernkastel-Wittlich waren rund 150 Landwirte und Ehrengäste nach Wittlich gekommen. Regionale und globale Themen standen auf der Tagesordnung.

Wittlich. "Finger weg von noch mehr Auflagen für die Landwirtschaft", warnt der Vorsitzende des Kreisbauern- und Winzerverbandes, Manfred Zelder, auf dem Dreikönigstreffen im Pfarr- und Jugendheim St. Bernhard in Wittlich. Rund 150 Landwirte, Winzer und Gäste aus Wirtschaft und Politik kamen zu der Veranstaltung. Dabei wird traditionell auch Klartext geredet, was Zelder unter Beweis stellte. Neben der Kritik an weiteren rechtlichen Auflagen für die Landwirtschaft setzte er ein klares "Nein" gegen die Ansiedlung von Wölfen in Rheinland-Pfalz, die Viehherden gefährde. Auch am neuen Nationalpark übte er Kritik, denn durch das dort geltende Jagdverbot seien weitere Wildschäden an dessen Rand zu befürchten. Ein klares "Ja" ging indes in Richtung Erhalt der dezentralen Grüngutsammelstellen.
Andreas Loewel, Geschäftsführer des weltweit agierenden Landwirtschaftskonzerns AGCO mit Sitz in Georgia, USA, richtete daraufhin den Blick auf den gesamten Globus. Er erinnerte daran, dass die heimische Landwirtschaft Teil eines internationalen Systems sei. Diese Entwicklung sei nicht mehr umkehrbar. Sie biete auch Vorteile. Die Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten könne durch globale Warenströme gesichert werden. Dazu diene auch das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. Dabei seien nicht die Interessen der transnationalen Konzerne und Märkte, sondern die Menschen, die Lebensmittel erzeugen, verteilen und konsumieren, wichtig. Besonders in Ostdeutschland gebe es inzwischen eine bedenkliche Schieflage. Dort würden Konzerne derzeit große landwirtschaftliche Flächen aufkaufen, was zu einer Monopolisierung führe. Zu den weiteren Rednern zählten Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Carina Hirschen, rheinland-pfälzische Milchkönigin, Alexander Licht, Erster Kreisbeigeordneter, Jörg Trossen, stellvertretender Vorsitzender und Staatssekretär Peter Bleser. hplExtra

Einmal im Jahr treffen sich die Landwirte und Winzer zu ihrem Dreikönigstreffen. Dabei sprechen sie über ihre Sorgen und ihre Erwartungen. Es ging zum Beispiel darum, dass heute Getreide, Fleisch und Milch weltweit verkauft wird. Das war früher nicht so. Da haben die Landwirte ihre Produkte eher in der näheren Umgebung verkauft, weil der Transport ins Ausland viel zu teuer gewesen wäre. hpl

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