Mehr Sicherheit, weniger Alkohol

Dreis · Der Karnevalsverein Dreis hat bei den Planungen zum Rosenmontagsumzug auf die Gewaltausbrüche im vergangenen Jahr reagiert. Dieses Jahr sollen die Vereine beim Umzug selbst keinen Alkohol ausschenken. Der Vorplatz zur Dreyshalle soll umzäunt und überwacht werden.

Dreis. Alkohol und Karneval - eine Kombination, die für viele Jugendliche untrennbar ist und immer wieder zu Problemen führt. Im vergangenen Jahr war die Feier nach dem Rosenmontagsumzug in Dreis dermaßen aus dem Ruder gelaufen, dass selbst Monate später noch das Amtsgericht in Wittlich über Körperverletzungen zu verhandeln hatte. Ein Mitarbeiter einer Securityfirma sagte damals vor Gericht aus, dass er noch nie so viele gewaltbereite Menschen auf einmal gesehen habe. Das hat den Vorsitzenden des Karnevalsvereins Dreis, Christoph Thieltges, zum Umdenken bewogen. Da es die Schlägereien nur auf dem Hallenvorplatz und nicht in der Dreyshalle selbst gab, soll der Vorplatz in diesem Jahr mit einem blickdichten Bauzaun umgeben und von einem Sicherheitsdienst überwacht werden.
In der Dreyshalle feiern die Karnevalisten eine Party im Anschluss an den Umzug. Der Eintritt wird schon auf dem Vorplatz fällig - nicht wie bisher erst am Halleneingang.
Thieltges rechnet dieses Jahr mit mehr als 10 000 Gästen allein beim Rosenmontagsumzug. Da es bei so vielen Menschen immer zu Tumulten kommen könne, wendet sich Thieltges auch direkt an die teilnehmenden Vereine. In einer Info-Veranstaltung möchte er darum bitten, während des Umzugs keinen Alkohol auszuschenken. Die Teilnahme an der Infoveranstaltung ist Pflicht. Der Karnevalsumzug in Dreis ist einer der größten Umzüge in der Region. Thieltges: "Und das soll auch so bleiben." sek
Die Info-Veranstaltung für die Teilnehmer des Umzugs ist am Mittwoch, 27. Januar, um 19 Uhr uin der Dreyshalle.Meinung

Der richtige Weg
Fastnacht feiern und Alkohol gehören für viele Menschen untrennbar zusammen, frei nach dem Motto: Fröhlich sein klappt nur mit viel Promille. Für einige scheint sogar das einzige Ziel während der närrischen Tage zu sein, möglichst oft, möglichst schnell, möglichst viel Alkohol zu konsumieren. Mit fatalen Folgen, denn häufig endet der überhöhte und vor allem unkontrollierte Alkoholkonsum im Krankenhaus oder in Gewalt. So geschehen auf dem Trierer Hauptmarkt vor vier Jahren, als Krankenhäuser und Sanitäter wegen der hohen Zahl besinnungslos Betrunkener im Dauereinsatz waren. Oder im vergangenen Jahr in Dreis, als es mehrere Schlägereien gab. Solche Extremsituationen ziehen - zu Recht - veränderte Konzepte mit Einschränkungen und Verboten nach sich. Denn die meist ehrenamtlichen Organisatoren müssen die Sicherheit aller in den Mittelpunkt stellen. Auch wenn es einen kleinen Wermutstropfen gibt: Unter den Einschränkungen leiden auch diejenigen, denen es wirklich nur ums (friedliche) Feiern der Fastnacht geht. p.willems@volksfreund.de

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