Morbach. (doth) Viel Eigenleistung steckte der Mühlenverein erneut in den Ausbau und die Perfektionierung der historischen Morbacher Ölmühle, die erstmals 1721 urkundlich erwähnt wurde, aber wahrscheinlich noch wesentlich älter ist.

Was früher harte Arbeit war, Rapsöl mit Hilfe von Wasserkraft zu gewinnen und Brot im Steinbackofen zu backen, ist heute für die Besucher des traditionellen Mühlenfestes Faszination pur. Niemand kann sich der Ausstrahlung der historischen Technik mit den gewaltigen Mühlsteinen und den Holzzahnrädern entziehen.

Rund 7000 Euro wurden in eine moderne Einbauküche im Scheunentrakt investiert. Durch viel Eigenleistung kostete der neue Mühlenteich nur 3000 Euro. "Damit können wir das Mühlrad auch laufen lassen, wenn es länger nicht geregnet hat", erklärte der Vorsitzende des Mühlenvereins und Noch-Ortsvorsteher Hans Jung.

Da Jung nicht mehr für dieses Amt kandidiert, läuft die Betreuung der Mühle künftig nicht mehr über den Ortsbeirat, sondern ganz allein über den Mühlenverein.

Rund 50 Helfer bereiteten über 600 Besuchern des 12. Mühlenfestes abwechslungsreiche Stunden. Johannes Jung erklärte die historische Technik, und die Entstehung des leckeren Streuselkuchens konnte im Steinbackofen mitverfolgt werden - und das alles bei bestem Frühlingswetter.

Bürgermeister Gregor Eibes freut sich über den "Neustart mit dem Mühlenverein" und die permanente Fortentwicklung des Mühlenkleinods: "Wir freuen uns besonders über viele Feriengäste unter den Besuchern der Ölmühle."

Für alle gab's ein Muttertagsständchen des Kinderchors des Gesangvereins Morbach, des Musikvereins und des Blechbläserensembles.

Für Besucher Edgar Stein ist die Ölmühle für die Jugend wichtig: "Da kann man der jungen Generation mal zeigen, wie hart früher gearbeitet werden musste". Ursel Marx findet: "Wir können auf dieses Kleinod stolz sein. Alle Achtung vor der ehrenamtlichen Leistung des Mühlenvereins!"

Führungen können bei der Tourist- Information in Morbach unter Telefon 06533/71-117 beantragt werden.