Orgelmusikalischer Himmel auf Erden

Seit Jahrzehnten verleihen renommierte englische Organisten dem Himmeroder Orgelsommer eine ganz besondere Note. Wer sich zur zweiten Veranstaltung der diesjährigen Reihe aufgemacht hatte, der durfte eines der spektakulärsten Konzerte der vergangenen Jahre miterleben.

Großlittgen. (red) Professor Ian Tracey aus Liverpool, der erstmals in der Region zu hören war, spielte auf der Klais-Orgel. Auf dem Programm standen ausschließlich Werke englischer Komponisten sowie Werke von Bach und Mendelssohn Bartholdy in der Bearbeitung berühmter britischer Organisten des 19. und 20. Jahrhunderts.

Schon die ersten Takte von Händels "Overture to the Occasional Oratorio", mit energischer Wucht in den Raum gestellt, kündigten den Beginn eines singulären Orgelerlebnisses an. Die sprichwörtliche englische Noblesse, eine Mischung aus aristokratischer Erscheinung gepaart mit bescheiden-vornehmer Zurückhaltung, zeichnet nicht zuletzt auch die Musik von Percy Whitlock aus. In dessen "Plymouth Suite" konnte der Solist ganz in den warmen Klangfarben der Orgel schwelgen. Nach einem quirligen Intermezzo mit dem Scherzo g-Moll von Marco Enrico Bossi sowie dem Scherzo aus Felix Mendelssohn Bartholdys Sommernachtstraum stand am Ende ein echter Krönungsmarsch. Dass sich Ian Tracey in seiner Vita lediglich zu den führenden britischen Konzertorganisten zählt, zeichnet ihn eben als echten Briten aus. Selten wurde in Himmerod ein Organist mit derart enthusiastischen Beifallsbekundungen verabschiedet.

Am 19. Juli, ebenfalls 15 Uhr, steht eine weitere britische Spezialität an: Thomas Heywood (Melbourne) wird im Gedenken an den vor 250 Jahren verstorbenen Georg Friedrich Händel einen Querschnitt aus dessen kompositorischem Schaffen präsentieren.

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