Probe zugunsten der Fallerkapelle: Wenn der Diakon den Weinkeller räumt

Wittlich · Jeweils sechs Flaschen einer Sorte haben Wittlicher Winzer, Mitglieder der Sebastianusbruderschaft und Privatpersonen, nicht zuletzt der Kaplan und Pastor für den guten Zweck zur Verfügung gestellt. Die Weine konnten in St. Bernhard verkostet werden. Der Erlös ist für den Erhalt der Fallerkapelle bestimmt.

Ein bisschen Ähnlichkeit hatte die Weinprobe in St. Bernhard mit dem Weinforum und dem Mythos Mosel: Die Stimmung war sehr entspannt, die Weine boten einige Überraschungen und man konnte sie an verschiedenen Tischen sortiert probieren. Dabei gab es eine große Auswahl an spannenden Rebensäften aus renommierten Weingütern, beispielsweise Kees-Kieren oder Philipps-Eckstein, beide aus Graach, Max Ferdinand Richter aus Mülheim oder Eugen Müller aus der Pfalz. Neben den Weinanbaugebieten konnten auch die verschiedenen Jahrgänge miteinander verglichen werden. Von 1976 bis 2015 reichte das Spektrum.

Ernst-Josef Kees, der aus Graach zur Probe gekommen war, erklärt: "Hier sind beispielsweise drei Weine aus dem Jahrgang 2003. Das ist sehr spannend, denn der Sommer war damals sehr heiß, und die Weine hatten sehr wenig Säure, weshalb man befürchtete, dass sie sich nicht lange halten würden." Weiter berichtet er: "Heute, 13 Jahre danach, kann ich durch diese Weine hier feststellen, dass die Bedenken unbegründet waren. Es sind immer noch tolle Tropfen."

Zusammengekommen sind die Gespendet haben die Weine der Probe durch Privatpersonen, die Wittlicher Winzer, haben jeweils vier zur Verfügung gestellt, Mitglieder der Sebastianusbruderschaft sowie Pastor Bruno Comes und Arnulf Schmitz, Diakon in Ausbildung, haben Weine gespendet.

Da es immer sechs Flaschen einer Sorte sein mussten, konnte Comes nur eine Sorte zur Verfügung stellen, denn "in unserem Weinkeller sind sehr viele Einzelflaschen, sechs einer Sorte sind selten, ich hätte sonst gerne mehr gegeben." Gute Weine, viele Bekannte Der angehende Diakon Schmitz, der bis 2012 selbst als Winzermeister tätig war, und aus einem Weingut in Ürzig stammt, konnte da einiges mehr beisteuern. "Mein Vater hat immer hochwertige Weine aufgehoben und da habe ich einige gute Tropen für den guten Zweck heute gegeben."

Den 60 Besuchern, die gekommen waren, lag die Fallerkapelle auch am Herzen. So beispielsweise Christoph Stöber: "Ich war sehr beeindruckt, als Willi Schroth im vergangenen Jahr in der Fallerkapelle über das Ende des Zweiten Weltkriegs sprach und berichtete, dass er die Kerzenleuchter an der Wand aus alten Fenstern aus St. Markus gefertigt hat. Für die Kapelle haben sich schon sehr viele Menschen eingesetzt und deshalb muss sie erhalten bleiben." Auf einer Leinwand wurden ein Film und Fotos der Kapelle des Objekts von Heribert Geiter gezeigt.

Zum Erhalt tragen die 1300 Euro, die bei der Weinverkostung gespendet wurden, bei. Axel Thiel aus Wittlich fasst seine Eindrücke so zusammen: "Es ist eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der man viele Wittlicher trifft, hochwertige, seltene Weine zu probieren bekommt und etwas für den guten Zweck tun kann." Gerhard Heiseler, Pfarrverwaltungsratsvorsitzender St. Bernhard ist mit dem Ergebnis zufrieden. "Wir haben viel positive Rückmeldungen bekommen, finanziell hat es sich gelohnt und es wurde schon angeregt, die Veranstaltung im kommenden Jahr zu wiederholen."

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