Wittlich/Daun. Eingeräumt hatte die 56-jährige Frau aus dem Landkreis Vulkaneifel die ihr vorgeworfenen Taten bereits im Oktober 2013, als das Amtsgericht Wittlich die Anklage gegen sie wegen versuchter Erpressung, falscher Verdächtigung, übler Nachrede und fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs zum ersten Mal verhandelte. Sie gab damals zu, einem 86-jährigen Mann sexuelle Übergriffe unterstellt und ihn erpresst zu haben (der TV berichtete). Dennoch wurde der Prozess nicht zu Ende geführt: Ein psychiatrischer Sachverständiger hatte der Angeklagten in einem schriftlichen Gutachten nur eine verminderte Schuldfähigkeit bescheinigt. Er konnte allerdings nicht zu dem Verhandlungstermin im Oktober erscheinen. Da der Staatsanwalt aber nicht auf das direkte Gespräch mit dem Experten verzichten wollte, wurde der Prozess unterbrochen und wird am morgigen Donnerstag, 9. Januar, ab 9 Uhr wiederholt.
Da ein psychiatrischer Gutachter den gesamten Prozessverlauf mitverfolgen soll, wird das Verfahren von vorne begonnen - und so könnte die 56-jährige Angeklagte ihr Geständnis theoretisch auch noch revidieren. Wahrscheinlich ist das wohl aber nicht. Im Oktober jedenfalls hatte sie alle Anklagepunkte eingeräumt: Sie habe ihrem ehemaligen Arbeitgeber, bei dem sie eine Zeit lang als Haushaltshilfe auf Probe beschäftigt gewesen war, aber keine Festanstellung bekommen hatte, in drei Briefen fälschlicherweise sexuelle Übergriffe vorgeworfen und 25 000 Euro "Schmerzensgeld" gefordert. Als kein Geld floss, habe sie bei der Polizei Anzeige erstattet. Außerdem habe sie im September 2012 aufgrund eines Sekundenschlafs einen Unfall verursacht. neb