Schönberger diskutieren mit ihren Bürgermeistern

Schönberg · 25 Bürger aus Schönberg und Neunkirchen haben sich bei einer Versammlung im Schönberger Jugendheim über den aktuellen Stand der Fusionsverhandlungen mit Morbach informiert.

Schönberg. Echte Neuigkeiten in Sachen Kommunalreform sind bei der Bürgerversammlung in Schönberg nicht ans Licht gekommen. Ortsbürgermeister Harald Prümm geht dennoch davon aus, dass die gut 22 anwesenden Schönberger nun "mehr Sicherheit in ihrer Entscheidungsfindung haben". Denn nur informierte Bürger könnten vernünftige Entscheidungen treffen. Daher hatte er Hans-Dieter Dellwo, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Thalfang eingeladen, der die bisherige Entwicklung Revue passieren ließ.
Kommunal Reform


Nach gescheiterten Bemühungen, mit Neumagen-Dhron - ab Januar Teil der VG Bernkastel-Kues - zu fusionieren, ist nun die Einheitsgemeinde Morbach einziger Gesprächspartner. Genau das sorgt für Debatten. Befürchtet wird, dass mit einem Zusammenschluss mit Morbach die immer wieder als "nicht zur Disposition" stehende Selbstständigkeit der Ortsgemeinden Geschichte sei. "Wenn Morbach eine VG wäre, wäre das überhaupt kein Thema", sprach ein Bürger vielen aus dem Herzen. Ein anderer kritisierte die Widersprüchlichkeit der Aussagen. Einerseits heiße es, der Kreis werde vor einer etwaigen Fusion mit Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) nur angehört und könne sie nicht verhindern. Andererseits gebe es einen Beschluss, dass nach Trittenheim, das nach Trier-Saarburg wechselt, kein zweiter Wechsel eines Orts in einen anderen Kreis zugelassen werde.
Auch eine aktuelle Nachricht aus Mainz sorgte nicht für Klarheit. Das Innenministerium wiederholt darin frühere Aussagen von Minister Roger Lewentz (SPD) und Vorgänger Karl Peter Bruch: Das Land werde von sich aus keine Gebietsänderungen oder Zusammenschlüsse von Ortsgemeinden - auch nicht mit verbandsfreien Gemeinden - veranlassen. Es seien aber freiwillige Fusionen möglich. Damit reagiert das Ministerium auf einen TV-Bericht, laut dem Ministerpräsident Kurt Beck über den Gemeinde- und Städtebund hat ausrichten lassen, dass Ortsgemeinden im Rahmen einer Fusion mit einer Einheitsgemeinde nach Ablauf der Freiwilligkeitsphase Ende Juni 2012 gegen ihren Willen zum Ortsbezirk herabgestuft werden könnten.
Neunkirchens Ortschef Richard Pestemer interpretiert die Reaktion aus Mainz als ein "Zurückrudern". Er und drei weitere Neunkirchener nahmen an der Versammlung mit Prümms Einverständnis teil. Nach dem offiziellen Teil zeigte sich, dass einige Bürger an der Ernsthaftigkeit der aktuellen Gespräche zweifeln. Die Fusion mit Morbach sei längst beschlossen, meinte ein Schönberger, der ungenannt bleiben will. urs

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