Schulschiff fährt unter der "Cusanus"-Flagge

BERNKASTEL-KUES. Die Grundschule heißt fortan Cusanus-Grundschule. Damit trägt sie den Namen des berühmtesten Sohnes der Stadt, Nikolaus von Kues. Das entsprechende Schild wurde gleich nach der "Tauffeier" am Eingang montiert.

 Die ganze Schulgemeinschaft feiert mit Ehrengästen den Namenstag ihrer Schule, die fortan "Cusanus-Grundschule" heißt. Foto: Marita Blahak

Die ganze Schulgemeinschaft feiert mit Ehrengästen den Namenstag ihrer Schule, die fortan "Cusanus-Grundschule" heißt. Foto: Marita Blahak

Zu einer Tauffeier findet sich stets eine große "Familien"-Gemeinschaft ein. Auch der Täufling Grundschule versammelte jede Menge großer und kleiner Gäste um sich, denn keiner wollte die Zeremonie der Namensgebung versäumen. Ein "Halleluja" auf den Schulnamen "Cusanus" stimmte die Schulgemeinschaft mit Vertretern des Schulträgers Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, der Kirchen, des Aufsichtsrates der Cusanus-Gesellschaft sowie der ADD Trier ein. Schulleiterin Stephanie Reiter freute sich, dass anlässlich des Projekt- und Sommerfestes die Schule ihren neuen Namen erhielt. In der Projektwoche befasste sich die Schulgemeinschaft dementsprechend mit dem Thema "Bücher entdecken - in andere Welten abtauchen". "Denn Nikoluas von Kues war, genau wie ihr jetzt, ein richtiger Bücherwurm", wandte sich Reiter an die Schüler. Der Legende nach soll ihn sein Vater einmal in hohem Bogen in die Mosel geworfen haben, weil er dort immer lesend am Ufer saß, anstatt ihm bei der Arbeit als Krebsfischer zu helfen. "Da habt ihr es heute viel besser - ihr dürft lesen und lernen, so viel ihr könnt", sagte Reiter. Und viele Geschichten über Cusanus werden die Kinder fortan auch hören. Vor fünf Jahren hat Konrektorin Stefanie Conrad die Namensgebung aufgegriffen, da die Schule seit ihrem Bau 1912 keinen eigenen Namen besaß. 1955 schlug der damalige Rektor Stadermann bereits vor, der Kueser Schule einen Namen zu geben, darunter auch der Vorschlag "Cusanus-Schule". Dass die spätere "Grundschule Bernkastel-Kues" jetzt einen besonderen Namen trägt, sei der Entschlossenheit des Kollegiums zu verdanken. "Dank gebührt auch der VG sowie dem Aufsichtssrat der Cusanus-Gesellschaft für die schnelle und unbürokratische Genehmigung des Schulnamens", so Conrad. "Denn schließlich wäre auch der kleine Cusanus vor 600 Jahren in unsere Schule gegangen." "Das Kind muss einen Namen haben", das befanden auch die beiden Pastoren Georg Moritz und Klaus Milde. Das Schulschiff war lange genug ohne Namen unterwegs, da war endlich eine Taufe fällig. "Und dabei geht doch immer eine Flasche Sekt zu Bruch?", fragten sich die beiden, die dann aber doch lieber die Flasche konventionell öffneten, und mit einem Schluck auf die Cusanus-Grundschule anstießen und Gott beim Gebet mit ins (Schul)-Boot nahmen. "Der Name steht der Grundschule sehr gut", betonte VG-Beigeordneter Leo Wächter, der mit Rektorin Reiter, Konrektorin Conrad und Regierungsschuldirektor Gotthard Schölzel das neue Namenschild anmontierte. "Cusanus" ist fortan nicht nur Beiwerk, sondern Programm: Er wird im Untericht auf vielfältige Weise präsent sein, betonte Reiter. Und den Kindern wird das "Philosophieren" Freude bereiten: "Denn Cusanus, der nicht weit entfernt von unserer Schule wohnte, und sein Denken sind für uns gar nicht zu schwer", kommt es wie aus einem Munde.

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