Segen fürs Haus, Lob für die Helfer

GRAACH. (urs) Nach Monate langem Arbeiten dürfen die Graacher endlich die Früchte ihres Engagements ernten. Statt zum Helfereinsatz haben sie sich nun am Wochenende zum Feiern am neuen Gemeindelager und Feuerwehrhaus getroffen.

Die feierliche Einsegnung und die Schlüsselübergabe des Architekten Volker Menzel setzen einen Schlusspunkt unter zahllose Stunden ehrenamtlichen Engagements. "Ein solches Projekt kann nur bei einem lebendigen Gemeindeleben angegangen werden", sagt Ortsbürgermeister Werner Geller, der die rund 1400 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden zu schätzen weiß. Das Projekt nahm schon in den 90er-Jahren seinen Anfang. Nachdem das vorherige Gemeindelager mehrmals von Hochwasser betroffen war, kam es der Gemeinde gerade recht, als der Investor Kaufinteresse für den geplanten Yachthafen bekundete. Da sich etwa zeitgleich die arg beengte örtliche Feuerwehr mit dem Gedanken trug, ein neues Feuerwehrhaus zu bauen, entstand die Idee eines gemeinschaftlichen Hauses. Zum Schutz für Leib und Leben

Die Feuerwehr sei ja kein Verein wie jeder andere, betont Geller. Eine Wehr sei ja "eine Bürgerinitiative zum Schutz für Leib und Leben, für Hab und Gut, aber auch zur Nachbarschaftshilfe in Notfällen." An der Mosel wisse das jeder allein schon durch die Hochwasserproblematik zu schätzen. Neben dem Engagement der Graacher Bürger trugen laut Geller aber auch die Fördermitteln zur Realisierung des gemeinsamen Hauses bei. Zusätzlich zu einem Zuschuss der Verbandsgemeinde flossen allein aus dem Investitionsstock 90 000 Euro für das 258 000 Euro teure Projekt. Josef Peter Mertes, Präsident der Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, bezeichnet das neue Gebäude als einen "Meilenstein in der Entwicklung der Wehr". Er führe vor Augen, wie sehr sich Einsätze von Wehrleuten nun einmal von denen anderer ehrenamtlich engagierter Bürger unterscheiden. Das Aufgabenspektrum der Feuerwehren sei vielfältig und beinhalte Hochwasserschutz wie Gefahrguttransporte oder Verkehrsunfälle. Diese Einsätze seien, ob bei Tag oder Nacht, nicht planbar und erforderten zudem vom Einzelnen ein psychisches Verarbeiten des Erlebten. Die 2005 angeregte Diskussion zur Reduzierung der Wehren stehe daher für ihn nicht zur Debatte. "Verlasst euch drauf: Die Feuerwehr bleibt im Dorf - das ist dringend notwendig", bekräftigt Mertes, begleitet vom Applaus der Gäste.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort