Weg für Wasserzweckverband ist frei

Die Einigung in Sachen Neuordnung Wasserzweckverband ist fast in trockenen Tüchern. In Birkenfeld, Baumholder und Idar-Oberstein tagten die Gremien, ehe morgen im Beisein der Umweltministerin die Vertragsunterzeichnung erfolgt. Wegen der immensen Investitionen in die Trinkwasserversorgung müssen auch die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen.

Kreis Birkenfeld. (kuk/sc) Der Weg für den neuen Wasserzweckverband im Kreis Birkenfeld ist nach langwierigen und zähen Verhandlungen frei. Seine wichtigste Aufgabe ist die Trinkwasserversorgung, die durch ein Großprojekt gesichert werden soll: Der Anschluss an die Primstalsperre im Saarland ist zugleich die Voraussetzung dafür, dass die Steinbachtalsperre zwischen Sensweiler und Katzenloch saniert werden kann.

Die Kosten für diese beiden Vorhaben sind schwindelerregend hoch: Sie werden auf insgesamt rund 60 Millionen Euro geschätzt. Das Land hat eine Förderquote von 60 Prozent plus bedeutende zinslose Darlehen zugesagt - aber nur unter der Voraussetzung, dass sich die Kommunen im Landkreis Birkenfeld auf eine gemeinsame Lösung einigen.

"Die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an", sagt Uwe Weber, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrstein, dem die nicht einfache Rolle des Verhandlungsführers zufiel. Baubeginn ist wohl nicht vor 2015. Die Vorbereitungen für die Baumaßnahmen sollen aber beginnen, sobald der neue Wasserzweckverband gegründet ist. Dazu gehört auch die Suche nach einer geeigneten Trasse für die lange Leitung zwischen den beiden Wasserreservoirs.

Am Freitag kommt Ministerin Margit Conrad ins Klosterhotel Marienhöh in Langweiler, um dort das Vertragswerk mit ihrer Unterschrift abzusegnen. Das Land hatte zwischenzeitlich massiven Druck ausgeübt, um die festgefahrenen Verhandlungen wieder zum Laufen zu bringen: Das Signal, dass Fördermittel ansonsten in andere Kreise umgeleitet werden, hatte die gewünschte Wirkung.

Wasserversorgung wird für die Bürger teurer



Nachdem vor allem finanzielle Details zwischen der Stadt Idar-Oberstein und der Verbandsgemeinde Birkenfeld geklärt waren, blieb am Ende nur noch ein Hindernis: die Verbandsgemeinde (VG) Rhaunen, die voll auf eigene Quellen setzt, wird dem neuen Zweckverband nicht mehr angehören. Sie muss auch aus dem bisher bestehenden ausscheiden.

Während für die Bürger der VG Rhaunen das Wasser günstig bleibt, wird es für alle anderen wegen der immensen Ausgaben in den nächsten Jahren erheblich teurer. Die drei Verbandsgemeinden und Idar-Oberstein zahlen für die anstehenden Investitionen und die Betriebskosten Umlagen, deren Höhe sich nach dem Wasserbedarf richtet. Der von Idar-Oberstein liegt bei 1,9 Millionen Kubikmeter pro Jahr; die VG Birkenfeld benötigt 1,35 Millionen, die VG Herrstein 780 000 und die VG Baumholder 500 000 Kubikmeter jährlich.

Neu ist: Alle Sachentscheidungen im neuen Zweckverband müssen einstimmig getroffen werden - bis auf Wahlen, bei denen eine einfache Mehrheit reicht.

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