Wittlicher Stadtrat entscheidet über Kulturkonzept bis 2020

Wittlich · Mehr als zwei Jahre dauerte der Diskussionsprozess im Stadtrat, mit Bürgern, im Kulturausschuss, online und in einer siebenköpfigen Arbeitsgruppe. Ziel: Ein Konzept für die Kulturarbeit in Wittlich. Das Resultat liegt am heutigen Donnerstag dem Stadtrat zum Beschluss vor.

Wittlich. Stundenlang wurde seit 2011 diskutiert, wurden Vorschläge gesammelt, durften Bürger und Kulturschaffende mitreden, gab es als Zwischenschritt den Entwurf eines Konzepts, tagten weiter Arbeitskreis und Ausschussmitglieder, wurden wieder Bürger eingeladen, mitzureden. Dann war für die Öffentlichkeit Stille, jetzt liegt das Ergebnis vor. Auf 26 Seiten vom Vorwort bis zum Quellenverzeichnis kommt der "Erste Leitfaden zu Kulturarbeit - Konzept zur Weiterentwicklung bis zum Jahr 2010", der durch die Zustimmung des Stadtrates in seiner heutigen Sitzung offiziell würde.
Das Papier listet zum einem all das auf, was es an Plätzen für kulturelles Leben, an Angeboten und Initiativen schon gibt. Dabei werden Stärken, Schwächen und Vorschläge benannt. Das liest sich beim Punkt Musik so: "Stärke: Vielfältigkeit, hochkarätige Künstler, gute Nutzung; Schwäche: Rock & Pop eher wenig, Festivals für junge Leute fehlten bis 2012, Koordinationsproblem; Vorschläge: Stärkung der Angebote für jüngere Menschen, bessere Koordination nicht nur innerhalb Wittlichs."
Auf Quant folgt St. Rochus


Greifbarer wird es bei den definierten Zielen. Für das laufende Jahr für jedermann sichtbar: Es soll einen Ersatz für die gestohlenen Bronzeschilder an Wittlichs Sehenswürdigkeiten geben: "Ergänzung und Erneuerung der gestohlenen Beschriftungen historischer Bauwerke mit Hinterlegung weiterführender Texte und Übersetzungen über QR-Codes". Andere Vorhaben sind bereits bekannt: Von der laufenden Fritz Quant Ausstellung über die Folgeschau St. Rochus und die Pest, die Überarbeitung des Wittlicher Wörterbuchs oder der Beginn der Großveranstaltungen im Eventum (der TV berichtete). Geordnet und gesichtet werden soll der städtische Kunstbesitz, wobei auch ein Verkauf "von nicht sinnvoll zu sammelnden Kunstgegenständen" ein Ziel ist.
Manches bleibt ungewiss: So ist bereits für 2014 "Beginn und Betrieb in der städtischen Kunsthalle" gelistet. Dazu wünscht sich mancher Stadtpolitiker Platz in der Alten Posthalterei. Langfristig ist eine Analyse der Nutzer und Nicht-Nutzer kultureller Angebote geplant.
Dazu heißt es: "Das bedeutet nicht, dass nur noch Veranstaltungen für einen sehr breiten Publikumsgeschmack oder für Kinder und Jugendliche angeboten werden sollen, sondern dass erkannt wird, dass diese Gruppen stärker berücksichtigt werden müssen."
Wen interessiert, wie die Lokalpolitik zum Konzept steht: Der Stadtrat beschäftigt sich damit in seiner heutigen öffentlichen Sitzung ab 18 Uhr in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge. sos

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