Wittlichs Erleuchtung kostet 340 000 Euro

Wittlich · 2832 Leuchten sorgen in Wittlich und den fünf Stadtteilen für Beleuchtung. Dafür zahlte die Stadt im vergangenen Jahr 190 000 Euro an Strom- und 150 000 Euro an Wartungskosten an die RWE. Dieses Jahr wird die Stromrechnung mit 215 000 Euro höher ausfallen. Laut Verwaltung sind die Kosten in den vergangenen zehn Jahren um 35 Prozent gestiegen.

Wittlich. Stockfinstere Nächte - wer kennt die noch? Kaum jemand, denn selbst in der sogenannten dunklen Jahreszeit gilt, sobald die Dämmerung einsetzt: Licht an! An Straßen, auf Parkplätzen, teilweise auch an Gebäuden ist öffentliche Beleuchtung heutzutage selbstverständlich. Dazu kommt - wie momentan - der Weihnachtsschmuck der Moderne, der alle Spielarten elektrischen Lichts nutzt, um schön zu strahlen. Und auch Wittlich leuchtet im Winter besonders prächtig. Die adventliche Dekoration ist dabei Sache des Stadtmarketingvereins: Die Kosten von 10 500 Euro für die Weihnachtsbeleuchtung im Zentrum übernimmt der Verein - inklusive Stromverbrauch plus Auf- und Abbau. Das sagt Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung auf TV-Nachfrage. Doch was investiert die Stadt in ihre Leuchten? Im Jahr 2010 waren es insgesamt 340 000 Euro, davon 190 000 Euro für den Strom und 150 000 Euro für Wartung - also die Sicherstellung, dass alles funktioniert. Dafür sorgt die RWE. Für dieses Jahr sollen sich die Stromkosten auf 215 000 Euro erhöhen. Der Grund: Der 25 000-Euro-Zuschlag wird im Zuge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) fällig.
LED-Lampen sparen 1250 Euro


Überhaupt sind für Wittlich die Ausgaben für die 2832 Leuchten gestiegen. Auf die Frage nach der Kostenentwicklung sagt Ulrich Jacoby: "In den letzten zehn Jahren haben sich die Kosten für Strom und Wartung um rund 35 Prozent erhöht." Im Gegenzug versucht man zu sparen. Etwa dadurch, dass im vergangenen Jahr 55 LED-Lampen in der Innenstadt installiert wurden. "Die Kostenersparnis beträgt pro Jahr 1250 Euro", sagt Jacoby. Er weiß auch, um welche Anzahl die Lampenlandschaft von 2010 auf 2011 gewachsen ist: 70 seien hinzugekommen. Wittlichs erstes elektrisches Licht ging übrigens laut Stadtchronik von Klaus Petry am 17. September 1897 an. Trier dagegen musste sich länger mit Kerzen & Co. behelfen: Erst 1901 hielt dort die Elektrizität Einzug. Und die Vorreiter in der Region kommen aus Eisenschmitt: Dort war der 25. Februar 1889 der Tag, an dem das erste Mal ein Lichtschalter betätigt wurde. An der Mosel hielt das elektrische Licht am 15. Januar 1890 in Traben-Trarbach Einzug.
Wie begeistert die Menschen von der heutigen Selbstverständlichkeit waren, ist im Wittlicher Kreisblatt vom 25. Dezember 1894 über das neue Licht in der Eisenschnittner Kirche nachzulesen: "Eine Bogenlampe von 1500 Kerzen Leuchtkraft überfluthete den weiten Raum in feenhaftem Glanze."
Extra

Wie viele öffentliche Lampen gibt es im Stadtgebiet? Ulrich Jacoby nennt auf TV-Nachfrage: Stadt Wittlich: 1729, Lüxem: 243, Dorf: 104, Neuerburg: 127, Bombogen: 252, Wengerohr: 377. sos

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