Zwei Millionen für mehr Platz

Die Frage nach dem Standort des Kueser Kindergartens ist beendet. Er bleibt, wo er ist. Er und die anderen Kindergärten in der Stadt werden bis 2013 mit vielen Krippenplätzen ausgestattet.

Bernkastel-Kues. Fast fünf Millionen Euro will die Stadt Bernkastel-Kues im laufenden Jahr investieren. Der Löwenanteil, etwa zwei Millionen Euro, ist für die Sanierung des St.-Antonius-Kindergartens im Stadtteil Kues und einen Anbau für mehrere Krippengruppen vorgesehen. Der Stadtrat hat am Montag die grundsätzliche Entscheidung für eine Sanierung und einen Anbau am bestehenden Standort getroffen und damit gleichzeitig alle möglichen Alternativen verworfen.

Die Sanierung des maroden Altbaus kostet etwa 850 000 Euro. Mehr als eine Million Euro werden aufgewendet, um die zwei auf dem Gelände stehenden kleinen Häuser abzureißen und dort einen Anbau zu errichten.

Architekt Peter Berdi erläuterte die Pläne, die unter anderem eine Fotovoltaik-Anlage für 240 000 Euro beinhalten. Der Kindergarten soll ein energetisches Vorzeige-Objekt werden.

Im zur Sanierung anstehenden Gebäude soll unter anderem die Küche erweitert werden und eine Cafeteria entstehen. Die Ratsfraktionen begrüßen den Verbleib der Kindertagesstätte am angestammten Platz. Allerdings kritisierten SPD und FDP, dass lange Zeit die Ansicht herrschte, der Kindergarten sei zu marode, um ihn zu sanieren. Dadurch sei wertvolle Zeit verloren gegangen.

Dies sei die Aussage des Bistums gewesen, sagte Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Die Pfarrei St. Briktius Kues ist Träger des Kindergartens. Architekt Berdi habe bei einer weiteren Untersuchung festgestellt, dass eine Sanierung möglich und sinnvoll sei.

Weil sich der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ändert, wird in der Stadt Bernkastel-Kues ein umfassendes Konzept für Krippenplätze notwendig. Ab 2010 haben Kinder ab 2 Jahren einen Anspruch auf einen Krippenplatz, 2013 gilt das auch für Einjährige. Der Stadtbürgermeister geht davon aus, dass jedes zweite Kind den Anspruch wahrnimmt. Derzeit sei die Geburtenzahl sogar leicht steigend. Im Stadtgebiet (vier Kindergärten) gebe es zur Zeit zwölf Krippenplätze. "Bis 2010 werden 60 bis 70 Plätze erforderlich sein, bis 2013 werden es circa 100 sein", rechnete Port vor. So sieht der Plan bis einschließlich 2011 aus: Kues (drei Krippengruppen), Wehlen (zwei Gruppen), Plateau, Bernkastel (je eine Gruppe).

Meinung

Von Clemens Beckmann

Der Kampf hat begonnen

Die Stadt Bernkastel-Kues verliert Bürger und ist unter die 7000er-Marke gefallen. Also muss sie etwas dafür tun, dass sich junge Familien niederlassen. Dazu gehört neben bezahlbarem Wohnraum und anderen Annehmlichkeiten auch ein gutes Angebot an Plätzen für die ganz jungen Bewohner. Ein solches wird nun auf den Weg gebracht. Die Stadt muss dafür viel Geld investieren. Die Zukunft der ländlichen Regionen ist auch ein Kampf um Menschen. In Bernkastel-Kues hat er am Montag begonnen. c.beckmann@volksfreund.de

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