Reizvoller Kontrast

Vom Main an die Mosel: 32 kostbare russische Ikonen aus dem Ikonen-Museum in Frankfurt können bis Ende April 2010 in Traben-Trarbach besichtigt werden. Im "Haus der Ikonen" am Alten Stadtturm bilden sie einen reizvollen Kontrast zu den Werken des aus Russland stammenden Ikonographen Alexej Saweljew, der 1996 in Zell starb.

 Johannes Friedrich Werling, erster Vorsitzender des Förderkreises „Alexej-Saweljew-Haus der Ikonen“, freut sich über die kostbaren Leihgaben aus Frankfurt, die bis Ende April 2010 in Traben-Trarbach besichtigt werden können. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Johannes Friedrich Werling, erster Vorsitzender des Förderkreises „Alexej-Saweljew-Haus der Ikonen“, freut sich über die kostbaren Leihgaben aus Frankfurt, die bis Ende April 2010 in Traben-Trarbach besichtigt werden können. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Seit 2005 gibt es die Kooperation zwischen dem Frankfurter und dem Traben-Trarbacher Museum. "Sie ist sehr wichtig für uns", sagt Johannes Friedrich Werling, erster Vorsitzender des Förderkreises "Alexej-Saweljew-Haus der Ikonen". Er freut sich, dass die Frankfurter "nicht gegeizt" und 32 kostbare Ikonen ausgeliehen haben.

Neben den Prunkstücken vom Main werden jetzt auch 28 bislang nicht gezeigte Ikonen des 1920 geborenen Exil-Russen Saweljew präsentiert. Sie lagerten im Archiv - nun kann die komplette Sammlung besichtigt werden.

Monats-Ikone stellt Heiligenfeste dar



"Wir haben bewusst farbige und aussagekräftige Bilder zu der Frankfurter Ausstellung gehängt", sagt Werling. "Die Gegenüberstellung der beiden Ikonentypen ist für die Besucher sehr aufschlussreich", ist er überzeugt. Tatsächlich bilden die russischen Heiligenbilder aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit den strahlenden Ikonen der Neuzeit eine sinnliche Symbiose.

Der Vorsitzende des Förderkreises gerät beim Rundgang ins Schwärmen und zeigt auf ein im 18. Jahrhundert entstandene Bild Christus': "Das ist wirklich ein Prachtstück der Ikonenmalerei."

Zu sehen ist auch eine Monats-Ikone, die alle Heiligen und Feste des März' darstellt. Die um 1800 entstandene Festtagsikone war für den häuslichen Bereich gedacht. Dem Gläubigen ermöglichten sie den Nachvollzug des Kirchenjahres, indem die wichtigsten Kirchenfeste auf ihr zusammengestellt wurden.

Die Ausstellung, die den Titel "Himmelsstreiter" trägt, kann im "Haus der Ikonen" dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden.

Extra "Haus der Ikonen": 18 ehrenamtliche Helfer betreuen das "Haus der Ikonen", das in der vergangenen Saison von 1500 zahlenden Besuchern besichtigt wurde. "Wir sind auch eine Informationsstelle der Stadt", sagt Johannes Friedrich Werling, erster Vorsitzender des Förderkreises "Alexej-Saweljew-Haus der Ikonen". 3500 Gäste steuerten das Haus an und erhielten dort Prospektmaterial und Auskünfte. Derzeit ist ein neuer Ikonenkalender als Dauerkalender in Arbeit. Voraussichtlich ab Mitte Juni wird er im Museum und im örtlichen Buchhandel erhältlich sein. Im Hyperion-Verlag erscheint demnächst in der Reihe der Miniaturbibliothek ein Buch über Alexej Saweljew und das Traben-Trarbacher "Haus der Ikonen". (GKB)

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