Prozess gegen mutmaßlichen Kinderschänder begonnen

Trier/Mayen · In Trier hat am Vormittag der Prozess gegen einen mutmaßlichen Kinderschänder aus Mayen begonnen, der Jungen vor laufender Kamera missbraucht und die Sex-Filme ins Internet gestellt haben soll. Nach TV-Informationen will der Angeklagte ein Geständnis ablegen.

Der 38-Jährige aus Mayen in der Eifel soll sich zwischen 2002 und 2009 an fünf Jungen vergangen haben, die er als Sporttrainer und Musiklehrer kennengelernt hatte. Zu den Opfern gehörten laut Anklage auch zwei heute elfjährige Zwillingsbrüder aus Retterath (Kreis Vulkaneifel). Insgesamt werden dem Mann 18 schwere Sexualstraftaten zur Last gelegt. Der Angeklagte hatte sich im August im bayerischen Sonthofen der Polizei gestellt, nachdem das Bundeskriminalamt mit Ausschnitten aus seinen Videos bundesweit im Fernsehen nach ihm gefahndet hatte.

Der 38-Jährige kündigte über seinen Anwalt an, dass er „sich seiner strafrechtlichen Verantwortung“ stellen werde und den Kindern eine Befragung vor Gericht erspart bleiben solle. Nach Angaben des Trierer Landgerichts muss damit gerechnet werden, dass die Öffentlichkeit bei weiten Teilen des Prozesses ausgeschlossen wird.

Der 38-Jährige versteckte sein Gesicht beim Betreten des Gerichtssaals unter einem aufgeklappten Aktenordner. Er hatte als Übungsleiter in mehreren Turnvereinen und als Trommellehrer in einem Spielmannszug Kontakt zu seinen Opfern gesucht. Im Frühjahr 2009 war er aus Mayen nach Bayern gezogen, wo er als Saisonkellner arbeitete. Für den Prozess vor dem Landgericht sind Termine bis Mitte Februar geplant.

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