Spurensuche im Wald

SCHLEIDEN. (red) Das Forschungszentrum Jülich hat in Zusammenarbeit mit dem Geographischen Institut der Technischen Hochschule Aachen im Nationalpark Eifel eine Forschungsstation eingerichtet.

Neben Ozeanen sind auch Wälder und Böden wichtige Speicher für das Treibhausgas Kohlendioxid. Werden Boden oder Vegetation durch den Menschen verändert, kann dadurch Kohlendioxid gebunden oder freigesetzt werden. Dies wiederum beeinflusst die Klimaentwicklung. Um die Erforschung dieser Zusammenhänge in einem Waldgebiet geht es in der neuen Station des Forschungszentrums Jülich. "Wir möchten herausfinden, wie sich der Kohlenstoffhaushalt eines Walds ändert, wenn sich der Wald von einem reinen Fichtenforst zu einem naturnahen Laubmischwald entwickelt", erklärt Dr. Thomas Pütz vom Institut Agrosphäre des Forschungszentrums Jülich. "Weil die Versuchsfläche im Einzugsbereich eines Bachs liegt, können wir Stoffflüsse besser bilanzieren." Für ihre Untersuchungen wählten die Jülicher Umweltforscher einen rund 60 Jahre alten Fichtenwald, den das Nationalparkforstamt Eifel zu einem naturnahen Mischwald aus heimischen Laubbaumarten entwickelt. Ein zehn Meter hoher Wettermast liefert minütlich Klimadaten über Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur und Lichteinfall. An einem künstlichen Wehr im Bach werden die Abflussmenge, Fließgeschwindigkeit, Wassertemperatur, pH-Wert sowie die Gehalte von verschiedenen Pflanzennährstoffen ermittelt. Regenwassersammler, Bodensonden und -proben dienen der Erforschung des Wasser- und Kohlenstoffhaushalt im Waldbestand.

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