A-1-Lückenschluss: SPD und Grüne wollen sich im September einigen

Mainz · Seit Jahrzehnten ist der Weiterbau der Autobahn 1 in der Eifel geplant. Doch SPD und Grüne in der Landesregierung streiten um diesen Lückenschluss. Nun soll der Koalitionsausschuss nach Informationen des Volksfreunds entscheiden. Die SPD zeigt sich überzeugt, dass gebaut wird.

 Die A1 im Kreis Vulkaneifel: SPD und Grüne wollen bis September eine Einigung zum Lückenschluss erzielen.

Die A1 im Kreis Vulkaneifel: SPD und Grüne wollen bis September eine Einigung zum Lückenschluss erzielen.

Foto: Klaus Kimmling

Mainz. Die Autobahn 1 von Puttgarden im Norden bis nach Saarbrücken ist eine der wichtigsten Verkehrsadern in Deutschland. Und eine insgesamt zwanzig Kilometer große Lücke in der Eifel zwischen Blankenheim in Nordrhein-Westfalen und Kelberg (Vulkaneifelkreis) ist der größte Zankapfel innerhalb der Landesregierung.

Die SPD will die Autobahnlücke unbedingt schließen, was Ministerpräsident Kurt Beck und Verkehrsminister Roger Lewentz mehrfach bekräftigten. Die Grünen zögern und sind unschlüssig, ob sie einem Planfeststellungsverfahren für den Streckenabschnitt zwischen Adenau und Kelberg zustimmen sollen. Dieser wäre fünf Kilometer lang und würde 150 Millionen Euro kosten; der Bund will das bezahlen.

Gutachter haben in der Vergangenheit zahlreiche Naturschutzbelange geprüft. Auch die Nullvariante ist dabei erwogen worden: ein Verzicht auf den Autobahnbau. Dennoch haben die Grünen nach ihrem Eintritt in die Landesregierung noch einmal alle Aspekte untersuchen lassen. Derzeit bewerten die grün geführten Ministerien für Umwelt und Wirtschaft die Ergebnisse.

"Es gibt etwa 50 Teilgutachten, unter anderem zur Gewässerproblematik und zu gefährdeten Tierarten", sagt Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. Wie der Volksfreund erfuhr, würde beim Ausbau zum Beispiel das unter Naturschutz stehende Haselhuhn, ein seltener Waldvogel, tangiert. Mit solchen Fragen beschäftigen sich auch rot-grüne Arbeitskreise auf Fachebene. Astrid Schmitt, verkehrspolitische Sprecherin der SPD, sagt, es würden drei Trassenvarianten diskutiert. Damit sei "die Nullvariante praktisch vom Tisch". Grünen-Kollegin Jutta Blatzheim-Roegler spricht von Vor- und Nachteilen, die abzuwägen seien: "Man muss zu einer Entscheidung kommen, die für uns tragbar ist."

Im September befasst sich der Koalitionsausschuss mit der A 1, wie Ministerin Lemke ankündigt. SPD-Fraktionschef Hendrik Hering sagt dazu: "Ich gehe davon aus, dass wir zu einer einvernehmlichen Regelung kommen."

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