Hilfe hat ein Gesicht

Tagsüber arbeitet Peter Justinger, Angestellter einer Firma für Sicherheitstechnik, seit einiger Zeit auf einer Baustelle in Saarlouis. Doch nach Feierabend geht’s für den jungen Mann aus Schillingen (Verbandsgemeinde Kell) keineswegs heim auf die Couch.

Im Schnitt drei Mal pro Woche fährt der 21-Jährige anschließend zur früheren Hochwaldkaserne nach Hermeskeil. In der dortigen Notunterkunft sind Mitte August die ersten Flüchtlinge angekommen. Inzwischen leben 500 Menschen in den vier großen Zelten, die auf dem Gelände aufgestellt wurden. Der Trier-Saarburger Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) betreibt im Auftrag des Landes die Notunterkunft. 30 DRK-Helfer sind dort im Einsatz, etwa die Hälfte davon sind Ehrenamtler, einer von ihnen ist Justinger.

Anfangs sei er "einfach aus Neugier" zur Kaserne gekommen und habe den DRK-Kollegen seine Hilfe angeboten. Jetzt, einen Monat später, sagt Justinger: "Ich mache die Sache aus voller Überzeugung." Wie bei allen anderen ehrenamtlichen DRK-Helfern in der Notunterkunft ist es so, dass Justinger kein spezielles Aufgabengebiet hat. "Der Dienst soll ja nicht eintönig werden. Es wird aber niemand zu etwas gezwungen", sagt der 21-Jährige.

Mal hilft Justinger in der Kleiderkammer aus, mal spielt er im provisorischen Kindergarten mit kleinen Flüchtlingen. Das macht ihm besondere Freude: "Anders als die meisten Erwachsenen, die teilweise durch die Flucht traumatisiert sind, haben die Kinder keine große Hemmschwelle."

Wegen seiner derzeit laufenden Ausbildung als Rettungssanitäter ist Justinger auch im Einsatz, wenn es um die medizinische Erstversorgung von Flüchtlingen geht. Beeindruckt ist er davon, mit wie viel Dankbarkeit und Bescheidenheit die Asylbewerber den DRK-Helfern begegnen.

Der Kreisverband Trier-Saarburg hat unter DRK-Mitgliedern die Aktion "Werde Helfer in Hermeskeil"gestartet. Wer Fragen und Interesse hat, kann sich bei Mike Matthis, Telefon 0176/24644960, melden.

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