Sommerserie Moselsteig: 365 Kilometer Mosel – und kein bisschen Langeweile

Interaktiv | Perl/Koblenz · Auf 24 Etappen führt der Moselsteig von der französischen Grenze ans Deutsche Eck. Unsere Autorin ist ihn komplett gelaufen – und begeistert.

 Der Moselsteig bei Burg Landshut. Traumhaft schön.

Der Moselsteig bei Burg Landshut. Traumhaft schön.

Foto: TV/Katharina de Mos

Wer nach 365 Kilometern in Koblenz am Deutschen Eck ankommt, ist stolz, es geschafft zu haben – und traurig, dass es vorbei ist. Gehört der Moselsteig doch ohne jede Übertreibung zu den schönsten Wanderwegen der Welt. Mag er auch nur an einem einzigen Fluss entlangführen, langweilig wird er nicht. Dazu ist die Landschaft zwischen Perl an der deutsch-französisch-luxemburgischen Grenze und dem Deutschen Eck einfach zu abwechslungsreich. Zumal die teils ganz schön anspruchsvollen Pfade ja auch immer wieder auf die Höhen und ins Hinterland rechts und links der Mosel führen. Schon die Geologie sorgt für reichlich Abwechslung: Prägen anfangs noch sanfte Hügel und Kalksteinfelsen das Bild der Mosel, so läuft der Wanderer bei Trier über steil abfallende Buntsandsteinfelsen, ehe dann hinter Schweich die „klassische“ Mosel mit ihren steilen Weinbergen und Schieferfelsen beginnt.

Die 24 Etappen führen mal über schmale Felsgrate, mal durch tiefen Wald, mal über weite Hochflächen, wo sich reife Gerste im Wind wiegt. Am Wegesrand kann man wilde Buchsbäume und blühende Orchideen bestaunen, römische Kelteranlagen, Weinschiffe und Tempel, zahlreiche Burgen und Schlösser, unzählige Fachwerkhäuser und Weingüter und natürlich die vielen hübschen Dörfer und Städte der Mosel. Kurz: Ein Träumchen!

Die schönsten Strecken und größten Highlights liegen zweifellos an Mittel- und Untermosel. Da, wo man mal an der Autobahn langlaufen muss – wie bei Schweich oder Winningen, nervt der Lärm. Dennoch gibt es keine einzige Etappe von der man abraten müsste.

Tipp der Autorin: Selbst dann, wenn man so nah an der Mosel wohnt, dass sich die Etappen als Tagesausflüge zurücklegen lassen, lohnt sich eine Übernachtung. Ist es doch einfach ein anderes Erlebnis, abends noch in aller Ruhe in einem hübschen Winzerdorf einzukehren und am nächsten Tag noch eine Etappe dranzuhängen.

Und noch einer: Während sich bei den 111 Traumschleifen nicht mehr viel tut, lohnt es sich, regelmäßig online auf der Seite des Moselsteigs nachzuschauen, welche neuen „Seitensprünge“ – so heißen Rundtouren für Tageswanderer entlang des Steigs – hinzugekommen sind.

Katharina de Mos

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