60 und weiterhin fit für die Zukunft: Trierer Familienunternehmen Natus feiert Jubiläum – und hat noch viel vor

Trier · Großer Bahnhof zum Jubiläum: Mit mit mehr als 200 geladenen Gästen hat der Trierer Schaltanlagenhersteller Natus sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Ministerpräsidentin Malu Dreyer war trotz Mainz-Stress mit von der Partie, um die internationale Bedeutung des Familienunternehmens zu würdigen.

 Es darf auch gelacht werden: Firmenchef Frank Natus begrüßt die mehr als 200 Festgäste und gibt einen bisweilen launigen Überblick über sechs Jahrzehnte Unternehmensgeschichte.

Es darf auch gelacht werden: Firmenchef Frank Natus begrüßt die mehr als 200 Festgäste und gibt einen bisweilen launigen Überblick über sechs Jahrzehnte Unternehmensgeschichte.

Foto: Hans Krämer

Was im Haushalt der Sicherungskasten ist, das sind für Industriewerke die Schaltanlagen: Von hier wird der Strom verteilt und dahin geleitet, wo er gebraucht wird. Das Trierer Unternehmen Natus stellt Schaltanlagen her, bietet darüber hinaus aber noch viel mehr: "Wir sind Experten für sichere Energieverteilung und ein zuverlässiger Partner der Industrie und der Energieversorger in aller Welt", beschreibt Firmenchef Frank Natus (53) das Leistungsspektrum. Seit 60 Jahren besteht das Familienunternehmen - kein "klassisches Jubiläum", für Natus aber Anlass genug, Kunden, Partnern, Lieferanten und anderen Gästen das Werk im Gewerbegebiet Trier-Nord vorzustellen und zu feiern.

Schließlich fällt der 60. ins erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. Der 2015 erzielte Rekordumsatz von 80 Millionen Euro wird kräftig getoppt: Frank Natus geht von "85 bis 90 Millionen Euro" aus.

Sein Großvater Matthias Natus hätte sich eine solche Entwicklung sicher nicht träumen lassen. Er hat das Unternehmen im Juni 1956 in Trier-Pallien als elektrotechnisches Büro gegründet.

Großprojekte in Dubai und Katar

Nach seinem überraschenden Tod zweieinhalb Jahre später übernahm Sohn Wolfgang Natus (78) das Steuer; 1962 entstanden die ersten eigenen Verwaltungs- und Produktionsgebäude in der Loebstraße, fünfeinhalb Jahrzehnte und mehrere Erweiterungen später immer noch der Standort der Hauptverwaltung. Hier arbeiten 400 der insgesamt 500 Natus-Beschäftigten (40 davon Auszubildende). Außendienstbüros gibt es unter anderem in Belgien, den Niederlanden, in Mexiko und im Mittleren Osten: "Nach Dubai liefern wir fast 1000 Mittelspannungs-Schaltanlagen für Umspannwerke. In Katar haben wir eine exklusive Kooperation mit der Königsfamilie Al Thani geschlossen. Wir sind bestens aufgestellt für die Zukunft und werden uns kontinuierlich weiterentwickeln", verkündet Frank Natus, seit 2002 Unternehmenschef.

Die mehr als 200 Jubiläumsfestgäste applaudieren beeindruckt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die am Dienstag erst ab und am Donnerstagmittag doch wieder zugesagt hat, will es sich nicht nehmen lassen, persönlich zu gratulieren. Sie würdigt die inzwischen weltweite Bedeutung des größten mittelständischen Unternehmens in Trier und dankt der Natus-Dynastie für ihr unternehmerisches Engagement. Frank Natus sehe man an, dass er mit viel Freude und Leidenschaft zu Werke gehe. Auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe weiß, was Trier an Natus und dem Firmenchef hat: ein Aushängeschild, ein Botschafter mit einer imponierenden Verwurzlung in der Heimatstadt. Deshalb gelte es, zum Jubiläum "auch mal Danke zu sagen".

Spätestens in zehn Jahren dürfte bei Natus wieder groß Jubiläum gefeiert werden. Ob dann bereits die vierte Generation auf der Kommandobrücke des "großen, aber sehr flexiblen und innovativen Tankers" (Frank Natus) steht? "Möglicherweise!", meint Victor (20), der ältere der beiden Natus-Söhne vielsagend.

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