Abschied und Aufbruch in Triers Gastro-Szene

Trier · Das Christophel-Restaurant wird voraussichtlich Ende Dezember schließen, nach zweijähriger Vorbereitung steht die Genussgesellschaft im Jugendstilhaus Nagelstraße 31 vor der Eröffnung. Und auch in anderen Gastronomiebetrieben gibt es bedeutende Veränderungen.

 Macher der Genussgesellschaft (Nagelstraße): Eigentümer Astrid und Michael Becker und Café-Betreiberin Sandra Leidner (rechts). TV-Foto: Roland Morgen

Macher der Genussgesellschaft (Nagelstraße): Eigentümer Astrid und Michael Becker und Café-Betreiberin Sandra Leidner (rechts). TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Hotel ja, Gastronomie nein. Die Pläne von Markus Schröder sind eindeutig. Seinen Ende Dezember auslaufenden Christophel-Pachtvertrag wird er nicht verlängern. "Ich möchte mich auf die Hotellerie konzentrieren", sagt der 40-Jährige, der seine Marke "Schroeder Hotels" auf Expansionskurs gebracht hat. Zu der auf 180 Betten angewachsenen Gruppe gehört neben dem Stadtwaldhotel im Gillenbachtal neuerdings auch ein Apartment-Hotel auf dem Petrisberg. Mit 25 Betten ist der Beherbergungsbetrieb im Christophel der kleinste unter Schroeder-Flagge. Schröder möchte sein Altstadt-Standbein dennoch behalten. Voraussetzung dafür wäre, dass die Caspary-Vermögensverwaltungsgesellschaft ihre 1895-97 erbaute Immobilie aufteilt. Denkbare Lösung: unten Einzelhandel (Eingang Christophstraße), oben Hotel (Eingang Simeonstraße). Laut Caspary-Vermögenschef Hanns Rendenbach (55) ist noch keine Entscheidung gefallen, wohl aber eine Vorentscheidung: "Die künftige Nutzung muss der Tradition und dem Niveau des Hauses entsprechen." Klartext: Fastfood-Ketten haben keine Chance.
In der Nagelstraße geht die gut zweijährige Wartezeit auf die Genussgesellschaft zu Ende. Michael (39) und Astrid Becker (37) wollen das Jugendstilhaus, das sie 2010 erworben und seither aufwendig restauriert und ausgebaut haben, am 17. September öffnen. Die Genussgesellschaft beinhaltet einen Buchhandel und ein Café mit knapp 60 Plätzen, 20 davon vor und hinter dem 1905 erbauten Haus.
Wilder Kaiser im Eurener Hof


Den Gastro-Bereich leitet Sandra Leidner (42), die 1991 das Restaurant Schlemmereule miteröffnet hat und später vor allem in Luxemburg tätig war. Dort konzipierte sie unter anderem die Gastronomie der Philharmonie.
Das Konzept der Genussgesellschaft, die 15 Mitarbeiter beschäftigt, beschreibt Michael Becker so: "Wir sind ein kleiner und feiner, aber nicht abgehobener Laden. Im Café-Bereich ist alles handverlesen und nichts von der Stange." Die ersten beiden Wochen sollen "Einspiel-Phase" sein; damit ab dem offiziellen Start am verkaufsoffenen Sonntag am 30. September alles klappt wie am Schnürchen.
Pächterwechsel im Gasthaus Fischer\'s Maathes (Weberbach): Michael Kiggen (38) hat Nadine Rummel abgelöst; als Geschäftsführer fungiert Hubert "Hubi" Hoffmann (54), beide "alte Bekannte" in der Trierer Gastro-Szene. Kiggen ist Inhaber des Café Greco (Viehmarkt), das er weiter leiten will. Weitaus länger im Geschäft ist Hoffmann, der Lokale wie Backwahn, Übergang, Glashaus und Inflagranti leitete.
Alpenländisches Flair im Eurener Hof. 400 000 Euro hat Besitzer Simon Haag (38) investiert, um den Restaurantbereich stilecht zum Wilden Kaiser umzuwandeln: "Gegenüber den bisherigen Stuben St. Helena und Grill sind wir um 35 Plätze geschrumpft, was aber mehr Platz für den einzelnen Gast und für uns bessere Servicemöglichkeiten bedeutet."Extra

Theater-Gastronomie: Der Handelshof (Inhaber Marlies und Rick Illien) hat die Gastronomie des Trierer Stadttheaters übernommen - eine naheliegende Lösung: Die Entfernung zwischen beiden Häusern beträgt rund 150 Meter. Wein und Sekt liefert künftig das Weingut Reichsgraf von Kesselstatt (Morscheid). rm.

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