Aus Übung wird Ernst

SCHWEICH. Eine angenommene Schiffskollision war Ausgangspunkt einer spektakulären Übung in Longen an der Mosel. Verschiedene Hilfsoganisationen lernten so eine effiziente Zusammenarbeit.

Laute Hilfeschreie kommen von einem Schiff, das am Freitagabend auf der Mosel bei Longen durch eine Kollision nahe am Ufer schwer beschädigt auf Grund liegt. Nachdem Anwohner die Rettungsleitstelle gegen 19.30 Uhr darüber informiert haben, werden die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Schweich zum Unglücksort beordert. Als die Feuerwehr Schweich angekommen ist, wird schnell klar, dass es sich hier um einen größeren Schadensfall handelt, und man lässt sofort das Technische Hilfwerk aus Hermeskeil sowie die Schnellen Einsatzgruppen des Roten Kreuzes und Malteser Hilfsdienstes (MHD) nachkommen. Mann über Bord

Sofort werden Boote zu Wasser gelassen, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Dabei stellen die Retter fest, dass es eine große Anzahl an Verletzten an Bord des Havaristen gibt und, dass diverse Fässer mit Chemikalien auf der Mosel treiben. An Land ist man in der Zwischenzeit dabei, die Unglücksstelle mit Flutlicht auszuleuchten und Großraumzelte für die Verletzten aufzubauen. Auch das DLRG aus Schweich ist nun eingetroffen und lässt seine Boote zu Wasser. Als die ersten Sanitäter und Notärzte an Deck des Schiffes sind, kann man die Schwerstverletzten auf die kleinen Feuerwehrboote heben und dann zum Ufer bringen, wo man sich Fachgerecht um sie kümmert. Die verschiedenen Feuerwehreinheiten bergen die Fässer, die auf der Mosel schwimmen. Die Übung muss kurzfristig unterbrochen werden. Ein Kameramann, der das Szenario filmte, ist samt Ausrüstung zwischen Schubschiff und Verband hindurchgefallen und in die Mosel gestürzt. Aus der geplanten Übung wird ein Realfall. Die Feuerwehrleute konzentrieren sich nun um die Rettung des Verunfallten. Schnell kommt ein Boot zu Hilfe und man bringt den durchnässten Filmemacher an Land, wo sich Notarzt und Sanitäter um ihn kümmern. Nachdem er vom Kreisfeuerwehrinspekteur Ortwin Neuschwander neu angekleidet ist, kann er unverletzt der Übung ohne Material zusehen. Nach dem großen Schreck geht alles wie geplant weiter. Nachdem alle Helfer sich zu einem kleinen Umtrunk in der Feuerwache Schweich eingefunden haben, betont der Übungsleiter Alexander Weber, "dass man alles erst einmal auswertet und später mit den Wehrführern besprechen muss, aber aus seiner Sicht ist die Übung sehr gut verlaufen. Auch ein unvorgesehener Ernstfall konnte besonnen abgearbeitet werden."

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