Verkehr Kein Durchkommen für Radler wegen der neuen Wasserleitung

Kordel/Trier-Ehrang · Mehr als 30 Millionen Euro investiert die Bahn in einen Tunnel bei Kordel. Die Auswirkungen spüren derzeit vor allem die Radfahrer.

 Im Auftrag der Bahn wird derzeit zwischen Ehrang und Kordel eine Wasserleitung neu verlegt. Dazu ist der Kylltalradweg gesperrt worden.

Im Auftrag der Bahn wird derzeit zwischen Ehrang und Kordel eine Wasserleitung neu verlegt. Dazu ist der Kylltalradweg gesperrt worden.

Foto: Friedemann Vetter

Durchs Kylltal zwischen Trier-Ehrang und Kordel führen normalerweise drei Wege: Die Bundesstraße 422, die Eisenbahnstrecke zwischen Trier und Köln sowie der Kylltalradweg. Weil umfangreiche Arbeiten an den Gleisen anstehen, ist für die kommenden Wochen der Raldweg gesperrt.

Für 32 Millionen Euro soll in den kommenden Jahren der Kuckuckslay-Tunnel (siehe Info) saniert und erweitert werden. Nach Auskunft der Deutschen Bahn sind durch Umwelteinflüsse wie Tropfwasser und Frost Schäden entstanden, die im Rahmen der Arbeiten behoben werden sollen. Zudem entspricht der Gleisabstand im Tunnel mit 3,5 Metern nicht mehr den heutigen Anforderungen an den Schienenverkehr. Um den Gleisabstand im 450 Meter langen Tunnel auf vier Meter zu vergrößern, kommt die sogenannte „Tunnel-im-Tunnel-Methode“ zum Einsatz. Die ermöglicht, dass auch während der Arbeiten nahezu lückenlos der Bahnbetrieb möglich ist. Mit Beginn dieser Arbeiten ist vermutlich im Frühjahr 2019 zu rechnen.

Ehe im Tunnel gearbeitet wird, muss im Umfeld gegraben werden. Denn in unmittelbarer Nähe der Röhre laufen einige Versorgungsleitungen. Unter anderem eine wichtige Wasserleitung. Diese transportiert Wasser, das der Zweckverband Wasserwerk Kylltal aus 24 Brunnen im Kylltal fördert. Dazu sagt Carsten Grasmück, Pressesprecher der Stadtwerke Trier, dass derzeit ein Rohr mit 80 Zentimeter Durchmesser im Bereich des Nordportals neu verlegt wird. Rund 20 000 Kubikmeter fließen dort täglich hindurch.

Grasmück: „Die DB hat ein Bauunternehmen mit diesen Arbeiten beauftragt.“ Die Stadtwerke überwachen die Arbeiten für den Zweckverband Wasserwerk Kylltal. Wegen der Arbeiten ist der Kylltalradweg gesperrt worden. Nach Auskunft Grasmücks wird das voraussichtlich noch bis Anfang Dezember dauern. An Wochenenden sowie an Feiertagen soll der Radweg laut Informationen der Bahn befahrbar sein.

Besonders für Radfahrer bedeutet dies, dass sie wegen den Arbeiten am Tunnel in die Röhre schauen müssen. Denn sie müssen notgedrungen auf dem Weg durch das Kylltal auf die Bundesstraße 422 ausweichen. Und das ist aufgrund der Platzverhältnisse und der teils dort gefahrenen Geschwindigkeiten nicht unbedingt jedermanns Sache. Alternative Radrouten gibt es nur für Mountainbikefahrer, die gerne große Steigungen bewältigen können.

 Die Zeit und das Wasser haben sichtbare Spuren am Tunnel hinterlassen. In den kommenden Jahren soll das Bauwerk auf Vordermann gebracht werden.

Die Zeit und das Wasser haben sichtbare Spuren am Tunnel hinterlassen. In den kommenden Jahren soll das Bauwerk auf Vordermann gebracht werden.

Foto: Deutsche Bahn

Besser dran sind da die Fußgänger. Für die wird ein Bus eingesetzt. Und der ist nach Auskunft eines Bahnsprechers kostenlos. Er verkehrt in der Zeit von 6 bis 9 und 19 bis 22 Uhr im Halbstundentakt. In der Zwischenzeit ist er im Stundentakt zwischen dem Kordeler Bahnhof und dem Halt Ehrang-Mühle unterwegs. Laut Auskunft der Bahn ist die Mitnahme von Rädern im Bus nicht vorgesehen. Anders sieht es mit den Zügen auf der Eifelstrecke aus. Die dürfen jedoch nicht kostenlos benutzt werden.

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