Blick hinter Triers Kulissen

TRIER. Wer die Stadt nur oberflächlich im Vorbeigehen sieht, kennt sie nicht richtig. Dass die Trierer einen Blick hinter die Kulissen ihrer Heimat, auf unbekannte Geschichte und Geschichtchen, werfen können, dafür sorgen in Kooperation das städtische Presseamt, die Tourist-Information und die Dom-Information mit dem Programm "Trier für Trierer". Start der Führungen ist am 18. März.

Seit Januar häufen sich im Rathaus und in der Tourist-Information Trier (TIT) die Anrufe von Trierern, die gespannt auf die neuen Führungen der Serie "Trier für Trierer" seien, berichten Jürgen Backes vom Presseamt und Robert Noll von der TIT. Das breite Spektrum der Rundgänge in den vergangenen Jahren wolle man auch 2006 weiterführen. 32 Themen werden den Trierern in 56 Veranstaltungen von 20 fachkundigen Gästeführern näher gebracht. Im Gegensatz zum Vorjahr beginnen die Exkursionen in die heimatliche Umgebung bereits im März und enden erst am 10. Dezember. Großes Interesse attestiert Dieter Hechler (65), seit Jahrzehnten Stadtführer, den Trierern, sich neu mit ihrer Heimat auseinander zu setzen: "Großer Zugpunkt ist es, ins Unterirdische zu gehen." Die geschichtliche Spurensuche im und auf dem Boden kombiniert Hechler mit Weinproben und führt durch Viehmarktthermen, die Grabungsanlage St. Maximin, unter die Basilika sowie durch die Kaiserthermen. Zum ersten Mal können die Teilnehmer Hechler auch auf eine dreistündige Reise in den Landschaftspark Nells Ländchen begleiten, das verkannte Kleinod Trierer Gartenbaukunst - eine Tour, die mit kulinarischer Bewirtung im Bürgerhaus Trier-Nord endet. Auf einer Weinerlebniswanderung stellt Hechler Natur- und Kulturräume in den Fokus und bezieht das LGS-Gelände mit ein. "Es ist unsere Aufgabe, auf das Potenzial Triers hinzuweisen, und die Trierer sind bereit, andere Gedankengänge nach zu vollziehen", sagt Hechler. Auf den Spuren der Archäologie

Jens Baumeister (37) führt die Teilnehmer auf die Spuren der Archäologie und erläutert Hintergründe von Grabungsarbeiten. Den Hauptmarkt will der Kunsthistoriker und Archäologe unter dem Gesichtspunkt "Architektur und Macht" untersuchen, den reichen Schatz des Mittelalters anhand der Trierer Wohntürme und Legendenbildung zeigen, den "Totenkult und Gräberluxus" in heidnischer und christlicher Kultur aufarbeiten sowie 1700 Jahre nach der Thronbesteigung von Kaiser Konstantin dessen Paläste in Trier betrachten. Außerdem wird Baumeister sich am 19. März anlässlich des 123. Todestages von Karl Marx dem nicht unumstrittenen Trierer Sohn auf unübliche Weise widmen. Thema: Wie der Wein Karl Marx zum Kommunisten machte. Christiane Salm entführt Singles auf eine Tour durch "Trier zum Verlieben" und bietet reizvolle Einblicke in "Trier für Nachtschwärmer". Ob Fahrrad-Touren zu Quell-Heiligtümern, die "Franze'knippches Tour" , eine Annäherung an Fischers Maathes mit Walter Liederschmitt, Fotowanderungen (Richard Krings), Mundartliches (Hans-Josef Rolinger), TogaFührungen (Heinz Fischer) oder die spannende "Spurensuche nach dem Codex Mosel" (Alfons Adams) - für jeden Geschmack ist bei "Trier für Trierer" etwas dabei. Das Programm und weitere Informationen gibt es im Internet unter www.trier-fü;r-trierer.de und www.trier.de/tourismus und unter Telefon 0651/9780822. Anmeldungen bei der Tourist-Information an der Porta Nigra.

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