Bunte Farben statt bunter Tütchen

Trier · Halluzinationen, Erbrechen, Lebensgefahr. Oft landen Konsumenten der "Legal Highs" in der Notaufnahme. Doch wie kann man gerade junge Menschen vor den Substanzen beschützen? Studenten der Hochschule Trier und die Arbeitsgruppe Jugendschutz haben darauf am Mittwochabend in der Aula der Hochschule eine Antwort gegeben.

 Die Studentinnen Natalia Scherbatschenko (Zweite von links) und Lisa Schumacher (Zweite von rechts) versuchen durch ihre kreativen Arbeiten Jugendliche vor den Legal Highs zu warnen. Zudem im Bild Prof. Henriette Souvant und Prof. Andreas Hogan. TV-Foto: Julia Schulz

Die Studentinnen Natalia Scherbatschenko (Zweite von links) und Lisa Schumacher (Zweite von rechts) versuchen durch ihre kreativen Arbeiten Jugendliche vor den Legal Highs zu warnen. Zudem im Bild Prof. Henriette Souvant und Prof. Andreas Hogan. TV-Foto: Julia Schulz

Foto: Julia Schulz (jusc) ("TV-Upload Schulz"

Trier. Totenköpfe und Reagenzgläser schwimmen in einer bunten Farbenwelt aus Legal Highs. Doch bunt ist diese Welt nicht. Legal Highs sind Substanzen, die die menschliche Psyche beeinflussen, aber nicht als illegale Drogen, sondern zum Beispiel als Badesalze oder Kräutermischungen verkauft werden.
100 Zuschauer sind zur Vorstellung der Präventionsarbeit des Fachbereichs Kommunikationsdesign der Hochschule Trier und der Arbeitsgruppe (AG) Jugendschutz in der Aula erschienen. Die Studenten haben auf Anfrage der AG Jugendschutz verschiedene Arbeiten entwickelt, die dabei helfen sollen, junge Menschen über die Gefahren der Drogen aufmerksam zu machen.
"Meine Kampagne sollte radikal sein, damit den Jugendlichen die Konsequenzen bewusst werden", erklärt Lisa Schumacher. Schwarz-weiße Bilder, die von einem Drogenrausch erzählen, bilden die Hintergründe ihrer Sticker und Plakate. Eine orange Schrift berichtet grausame Fakten, wie die Todesdaten eines Konsumenten. Lisa Schumacher sorgt unter ihrem Logo "Illegal Highs" für Aufklärung.
Informieren statt belehren


Natalia Scherbatschenko hingegen will nicht belehren, sondern informieren. Sie sehe das Problem der Aufklärungsarbeit darin, dass Jugendliche sich nicht gerne belehren ließen. Deshalb entwarf sie ein buntes, künstlerisches Plakat voller fließender aber auch dunkler Elemente, die Interpretationsspielraum lassen und erst auf den zweiten Blick vor den Gefahren der Legal Highs warnen. "Vielleicht gefällt es einigen Jugendlichen ja sogar so gut, dass sie es in ihre Zimmer hängen", hofft sie. Vielleicht behalten sie dann auch die Warnungen im Gedächtnis.
Die Gefahr der Legal Highs läge vor allem darin, dass deren genaue Zusammensetzung und somit die Schwere ihrer Folgen dem Konsumenten nicht bekannt sei, erklärte Dr. Wolfgang Thomas, Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin im Mutterhaus Trier. Als Nebenwirkungen könnten Herzrasen, Erbrechen, Halluzinationen bis hin zu Psychosen und Hirnblutungen auftreten. Auch Todesfälle sind bekannt (siehe Bericht oben).
Die Staatsanwaltschaft setzt sich ebenfalls dafür ein, dass der Konsum der Legal Highs abnimmt. Stolz verkündete Peter Fritzen, Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, dass es seit ein paar Tagen ein neues Gesetz zur "Bekämpfung der Verbreitung neuer psychoaktiver Stoffe" gäbe. Damit sind die gefährlichen Drogen nun wirklich wie in Lisa Schumachers Kampagne "Illegal Highs".

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