Den Tätern auf der Spur

TRIER. "Das perfekte Verbrechen, bei dem der Täter keinerlei Spuren hinterlässt, gibt es nicht" - so sieht es Polizeipräsident Manfred Bitter. Um diese Spuren zu finden, wurden 500 000 Euro in die Ausstattung des Fachkommissariats Kriminaltechnik investiert.

"K 7" ist die Kurzbezeichnung dessen, was im fünften Stock des Dienstgebäudes der Polizei in der Südallee vor sich geht. Kriminaltechnik, Erkennungsdienst und das zentrale Fotolabor sind dort untergebracht. Das Polizeipräsidium hat in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) die gesamte Etage saniert, die Kriminaltechnik machte damit einen Sprung nach vorne.Biologische Arbeitsstoffe

Das war aus mehreren Gründen dringend notwendig, erläutert der Polizeipräsident. Allein schon eine Gefährdungsbeurteilung in der Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen - in diesem Fall menschliche Hinterlassenschaften jeglicher Art - machten "Veränderungen und Schutzmaßnahmen zwingend erforderlich". Denn die Einrichtung und Ausstattung einiger Räume und vor allem des Laborbereichs stammte noch aus den 70ern. Doch der an der Ausrüstung nagende Zahn der Zeit war nicht der einzige Grund für die Investition von 500 000 Euro für eine einzige Etage. "Mit der rasanten Entwicklung in Forschung und Wissenschaft haben sich die Möglichkeiten der Spurensuche und Auswertung potenziert, die Aussagekraft und Bedeutung von Spuren ist sehr viel höher geworden", betont Bitter. "Feinere Untersuchungsmethoden schaffen Sicherheit im Ergebnis, verlangen aber noch gründlicheres Arbeiten als bisher".Schleuse und Schutzkleidung

"Bestimmte Arbeitsbereiche sind wegen der Kontaminationsgefahr abgeschottet und können nur mit entsprechender Schutzkleidung über eine Schleuse betreten werden", sagt Edmund Schmitt, Leiter der Kriminaltechnik. "Es ist leider so, dass ein bestimmter Teil unserer Klientel ansteckende Krankheiten hat." Eine Anlage mit Glasabtrennung und Absaugvorrichtung - im Fachjargon "Digistorium" - sorge dafür, dass sowohl die Spuren als auch die Mitarbeiter vor einer Kontamination geschützt werden. "Die Spuren von Täter und Opfer müssen bereits am Tatort strikt getrennt und später in zwei verschiedenen Laborräumen behandelt und untersucht werden", erklärt Polizeipräsident Bitter. Dafür ist die Kriminaltechnik in Trier jetzt ausgerüstet: "Die fünfte Etage wurde insgesamt neu gestaltet und optimiert." Auch das Fotolabor wurde renoviert. Der Erkennungsdienst verfügt über zwei Räume: einen für Fingerabdrücke, Lichtbilder, Wiegen und Messen sowie einen für die weitere Büroarbeit und Kontakte mit anderen Behörden und Dienststellen. Das Fazit des Polizeipräsidenten: "Jetzt kann die Kriminaltechnik noch sauberer als bisher arbeiten."

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