Die vierfache Qual der Wahl

Trier · Vielseitig, vergnüglich und familientauglich ist das Programm der fünften Auflage der Trierer Museumsnacht. Am Samstag, 24. September, können von 18 Uhr bis Mitternacht Landes-, Stadt- und Dommuseum sowie das Karl-Marx-Haus mit einem Gemeinschaftsticket für fünf Euro besucht werden.

 Werben für die Museumsnacht 2011 (von links): Elisabeth Dühr (Direktorin Stadtmuseum), Christine Stolpe (Museumsstadt), Anne Kurtze (Landesmuseum), Markus Groß-Morgen (Direktor Dommuseum). TV-Foto: Roland Morgen

Werben für die Museumsnacht 2011 (von links): Elisabeth Dühr (Direktorin Stadtmuseum), Christine Stolpe (Museumsstadt), Anne Kurtze (Landesmuseum), Markus Groß-Morgen (Direktor Dommuseum). TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Es dürfte wieder ein Abend der Qual der Wahl werden: Zum Museumsnacht-Jubiläum haben sich Landes-, Stadt- und Dommuseum sowie das Karl-Marx-Haus wieder kräftig ins Zeug gelegt und Programme organisiert, die einen gewaltigen "Nachteil" haben: Man kann nur einen Bruchteil miterleben. Denn am 24. September machen sich die unter der Dachmarke "Museumsstadt Trier" kooperierenden Einrichtungen gegenseitig große Konkurrenz. Und das auch noch zum Spartarif. Fünf Euro kostet die Museumsnacht-Karte, die zum Eintritt in alle vier Häuser berechtigt. "Aber es ist unglaublich schwer, an einem Abend alle vier Museen zu besuchen", weiß Museumsstadt-Koordinatorin Christine Stolpe (42) aus eigener Erfahrung. "Man kann sich einfach nicht loseisen. Überall stößt man auf ein tolles Programm und trifft nette Leute."
Schwerpunkte im einzelnen:
Das Rheinische Landesmuseum (Weimarer Allee 1) bietet gewissermaßen den "doppelten Leiendecker" auf: Zum einen tritt Triers Mundart-Matador mit seiner Bloas auf und serviert ein A-cappella-Programm, zum anderen ist Helmut Leiendecker per Knopfdruck abrufbar: Der 58-Jährige hat die Audioguide-Kommentare zur aktuellen Sonderausstellung "Trier im Bild 1800-2000" gesprochen. Weitere musikalische Gäste sind das 15-köpfige Revue-Orchester 1920. Wie in früheren Museumsnächten zählt eine Ausstellung der Trierer Kunsthandwerker-Gruppe Werkform zum Angebot. Außerdem sind historisch inspirierte Modekreationen von FH-Studenten zu bewundern. Das (Museums-)Café Zeitsprung sorgt für "typisch trierische Verpflegung".
Das Museum am Dom (Windstraße 6-8) stellt Johann Nikolaus von Wilmowski (1801-1880) in den Mittelpunkt seiner Museumsnacht-Aktionen. Domkapitular und Historiker Wilmowski steht für die erste gründliche Bauaufnahme und archäologische Untersuchungen des Doms. Sein Renommee bekam einen Knacks, als er sich bei einer Grabung in Nennig gefälschte Römer-Inschriften unterjubeln ließ und auch dann noch auf deren Echtheit beharrte, als der Schwindel aufgeflogen war. Für den musikalischen Rahmen sorgen Sebastian Matz (Piano, Akkordeon, Gesang) und Michael Ophelders (Saxofon, Gesang), die auch kritische Stimmen zur Heilig-Rock-Verehrung zu Wort kommen lassen. Kulinarischer Partner ist die Suppenbar Zuppa.
Im Stadtmuseum Simeonstift (An der Porta Nigra) lautet das Museumsnacht-Motto "Trier ist Kult". Haupt-Zielgruppe: "Alle, die ihre Heimatstadt Trier besser kennenlernen möchten". Kurzführungen (alle halbe Stunde) stellen einzelne Museumsbereiche und Sammlungsschwerpunkte (z. B. Porzellan, Malerei) vor. Lieselotte Haupers erläutert das Stadtmodell "Trier um 1800" in einer Mundart-Führung. Weitere Akteure sind unter anderem: Tim Olrik Stöneberg (Führung Junge Kunstszene), das Trio StilVoll und die Classic Bartenders mit einer Cocktailbar im Kreuzgang des Simeonstifts.
Im Museum Karl-Marx-Haus (Brückenstraße 10) sind vier Auftritte des Aktionskünstlers und Weltenbummlers D-Rolf (Rolf Becker; auch bekannt als Drehorgel-Rolf) aus Halle/Saale als Hauptattraktion angekündigt. Mit diversen Trabis bereiste er nach der Wende alle Kontinente. Dabei entstanden Filme und Multimedia-Shows, die der 63-Jährige in der Museumsnacht präsentiert. Außerdem stehen zwei Kostümführungen auf dem Programm mit Dorothe Gasber und Rosemarie Berens als Marx-Gattin Jenny von Westphalen (1814-1881). Getränke und Snacks bietet das Hotel/Weingut Weis (Mertesdorf) im Innenhof an.
Tickets zum Preis von fünf Euro sind vorab an den Museumskassen erhältlich. Ausführliches Programm: www.museumsstadt-trier.de

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