Diese Straßen will der Kreis sanieren

Trier · 38 Kreisstraßen, zumeist Ortsdurchfahrten, sollen bis zum Jahr 2018 ausgebaut werden. Das hat der Kreistag beschlossen. Gesamtkosten: 27,5 Millionen Euro. Teuerstes Einzelprojekt ist der Neubau der Wiltinger Saarbrücke.

Trier. Alle vier Jahre beschließt der Kreistag das mittelfristige Kreisstraßenbauprogramm, zuletzt 2009 jenes für die Jahre 2010 bis 2014. Kürzlich wurden die geplanten Projekte für die Jahre 2014 bis 2018 abgesegnet.
Sie sind nicht in Stein gemeißelt, weil sich Änderungen oder Ergänzungen ergeben können, aber die Liste wird von den Kommunen mit Spannung erwartet. Viele Straßen sind in schlechtem Zustand. Dementsprechend zahlreich sind die Ausbauwünsche. Immerhin sollen in den nächsten Jahren 45 Straßenkilometer saniert werden; insgesamt ist das Kreisstraßennetz 455 Kilometer lang.
Die Ausbauliste (siehe Karte und Extra) umfasst 38 Projekte. Dabei handelt es sich um 22 Ortsdurchfahrten, 14 freie Strecken sowie Brücken. Alle Maßnahmen zusammengenommen sind mit 27,58 Millionen Euro veranschlagt, wobei der Neubau der Wiltinger Saarbrücke mit 3,25 Millionen Euro das teuerste Einzelprojekt ist. Es folgen mit mehr als einer Million Euro die Ortsdurchfahrten Mertesdorf und Kastel-Staadt sowie die L 43 bei Lorich, die B 51 bei Konz, die K 1 zwischen Hohensonne und Kersch und die K 147 zwischen Kanzem und Wiltingen.
Kreis hat seine Aufgaben erfüllt


Das Kreisstraßenbauprogramm kam unter Beteiligung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) und der Verbands- und Ortsgemeinden zustande. Auch flossen Ergebnisse von Kreisbereisungen des Bauausschusses und einer im Jahr 2011 vorgenommenen Kreisstraßenerfassung (der TV berichtete) mit ein. Diese detaillierte Zustandserhebung durch ein Ingenieurbüro hatte ergeben, dass fast die Hälfte des Kreisstraßennetzes mangelhaft ist. Im landesweiten Vergleich liegt der Kreis im Mittelfeld, allerdings hat Trier-Saarburg überdurchschnittlich viele Kreisstraßen zu unterhalten.
Der Kreis habe seine Aufgaben gut erfüllt, meinte Andreas Steier (CDU). In den vergangenen fünf Jahren seien 114 Kilometer Kreisstraßen saniert und ausgebaut worden. Einen "schleichenden Substanzverlust" bemängelte Hans Steuer (SPD): es werde zu wenig in die Straßeninfrastruktur investiert. Gerd Benzmüller (FWG) bat, die Strecke zwischen Sommerau und Romika-Gelände bei der nächsten Kreisbereisung in Augenschein zu nehmen. Die K 64 sei dort sehr marode.
Paul Port (Grüne) kritisierte, der LBM kalkuliere seine Kosten für die Entsorgung von teerhaltigem Material schlecht, und auch die Verbandsgemeinden bekamen ihr Fett weg. Sie seien "schlafmützig" und bremsten Vorhaben aus, indem ihnen noch einfalle, dass neben der Straße noch Wasser und Kanal von den Werken gemacht werden müssten. Claus Piedmont (FDP) sprach sich gegen einen tiefer gelegten, gabionengestützten Radweg an der K 147 bei Wiltingen aus. Diese Überlegung war vor einigen Jahren vom LBM aufgebracht worden. Landrat Günther Schartz sagte, Priorität habe zunächst der Brückenbau. Der Straßenausbau soll planmäßig in den Jahren 2016/17 erfolgen.
Der Kreistag beschloss das mittelfristige Kreisstraßenprogramm einstimmig und bat den LBM um Prüfung, ob der Abschnitt der K 43 von der Abzweigung der L 143 unterhalb von Heddert in Richtung Lampaden noch in die Liste aufgenommen werden kann.
Nachdem der Kreistag Ende 2012 zusätzliche Mittel von 800 000 Euro für den Bestandsausbau von freien Strecken bewilligt hatte, beschloss der Kreistag nun, das Geld in die Sanierung der K 29 von Kordel zur Hochmark (4,1 Kilometer) zu stecken. Das Land fördert den Ausbau, der noch dieses Jahr kommen soll, zu 78 Prozent.
Extra

Der Kreis plant folgende Ausbauten im Zeitraum 2014-2018: Ortsdurchfahrten: Mertesdorf (1390 Meter Länge, 1,1 Millionen Euro Gesamtkosten, Endausbau 2014/15), Kastel-Staadt (963 m, 1,1 Millionen Euro, Endausbau 2014), Gutweiler (380 m, 250 000 Euro, 2014/15), Detzem (630 m, 500 000 Euro, 2014/15), Hofgut Serrig (670 m plus 510 m freie Strecke, 750 000 Euro, 2015/16), Mesenich (490 m, 800 000 Euro, 2015/16), Gusterath (860 Meter, 800 000 Euro, 2015/16), Kimmlingen (454 m plus 1250 m freie Strecke, 550 000 Euro, 2015/16), Obersehr (290 m plus 640 Meter freie Strecke, 400 000 Euro, 2015), Damflos (675 m, 650 000 Euro, 2016/17), Oberzerf (700 m, 650 000 Euro, 2016/17), Waldweiler (900 m, 820 000 Euro, 2016/17), Bilzingen (250 m, 250 000 Euro, 2016/17), Kommlingen (400 m, 350 000 Euro, 2016/17), Holzerath (400 m plus 660 m freie Strecke, 500 000 Euro, 2017/18), Oberemmel (846 m, 760 000 Euro, 2017/18), Bonerath (450 m, 400 000 Euro, 2017/18), Klüsserath (372 m, 340 000 Euro, 2017/18), Irsch (570 m, 480 000 Euro, ab 2018), Körrig (840 m, 780 000 Euro, ab 2018), Wawern (757 m, 680 000 Euro, ab 2018), Merzkirchen (258 m, 250 000 Euro, ab 2018). Freie Strecken:Lorich, L 43 (2085 m, 1,9 Millionen Euro, Endausbau 2014/15), Konz, K 134 (2200 m, 1,1 Millionen Euro, 2014/15), Kimmlingen-Kordel, 2. Bauabschnitt (1250 m, 350 000 Euro, 2014), Kernscheid-Franzenheim (2692 m, 450 000 Euro, 2014), Kelsen, B 407 (700 m, 120 000 Euro, 2014), Hohensonne-Kersch, K 1, B 51 (1476 m, 1,25 Millionen Euro, 2015/16), Kanzem-Wiltingen (2539 m, 1,3 Millionen Euro, 2016/17), Kersch-Olk (3296 m, 600 000 Euro, 2016), Rivenich-B 53 (820 m, 400 000 Euro, 2016), Fell-Deponie (3250 m, 800 000 Euro, 2017), Obersehr-Ollmuth (2100 m, 400 000 Euro, 2017). alf

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