Erst abreißen, dann begrünen

TRIER. (mst) Die seit Jahren unbewohnten Häuser in der Wechselstraße sollen abgerissen werden. Das kündigte Baudezernent Peter Dietze an. Ein Beschluss sei bereits gefasst. Ein Gesamtnutzungskonzept für die dann noch größere Brachfläche hinter dem Kulturzentrum Tuchfabrik existiert bislang noch nicht.

Wären sie rund, man würde sie Litfaßsäulen nennen: Seit Jahren schon dienen die beiden städtischen Häuser in der unteren Wechselstraße, Ecke Gervasiusstraße, vor allem als Plakatuntergrund. So kommt zwar etwas Farbe auf die braunen Wände, doch dahinter schreitet der Verfall ungebremst fort. Dass die um 1900 errichteten Gebäude das Straßenbild beeinträchtigen und eine Sanierung sehr teuer kommen würde, zeigt bereits ein kurzer Blick auf das Anwesen. Doch ob mit dem Abriss das Areal tatsächlich aufgewertet wird, dürfte zunächst fraglich sein. Denn bislang existiert weder ein Gesamtnutzungskonzept, noch gibt es einen Investor für das brach liegende Gelände, das nach dem Abriss die gesamte Fläche rückseitig der Tuchfabrik bis zur Gervasiusstraße hin umfassen wird. Vorerst solle das Areal in einen "begrünten Parkplatz" umgestaltet. Tatsächlich scheint sich das Interesse der Stadt an einem Investor in Grenzen zu halten: "Wir wollen zum jetzigen Zeitpunkt keinen Käufer, weil eine Parkierungsnutzung mit Begrünung zur Zeit der einzige Weg ist, um den Abriss zu vollziehen", so der Baudezernent. Dietze räumt ein, dass die Vermarktung des Geländes Probleme bereiten dürfte: Wegen des "relativ hohen Grundstückspreises" und Grabungen aufgrund der "knapp unter der Erde vorhandenen sicheren archäologischen Funde" seien alle "bisher verfolgten Anfragen am Ende gescheitert".

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