Es gibt wieder heißen Kaffee im Rathaus-Foyer

Trier · Ein Jahr nach der Schließung des Kiosks Snack im Eck hat der Stand mit neuer Ausstattung im Rathaus-Foyer am Donnerstag neu gestartet. Betrieben wird es von Schülern der Porta-Nigra-Schule und der Kurfürst-Balduin-Realschule plus.

Trier. "Noch einen Kaffee?" Lars Türk reicht Besuchern heißen Kaffee und lädt sie ein, sich im Kiosk Snack im Eck, kurz Snick, im Foyer des Trierer Rathauses umzusehen. In der Zwischenzeit kassiert Malte Rothengaß einen Euro für eine Apfelschorle und wünscht den Gästen einen schönen Tag. Die Betreuerinnen Doris Puchberger und Elisabeth Theis staunen nicht schlecht: "Das machen die alles schon sehr souverän."
Türk und Rothengaß sind zwei der Acht- und Neuntklässler von Kurfürst-Balduin-Realschule plus und Porta-Nigra-Schule der Lebenshilfe Trier, die das Snick in Eigenregie organisieren. Seit vier Jahren gibt es den Stand - mit einer Pause von knapp einem Jahr: Der Stand aus Holz wurde im November geschlossen, weil er den neuen Brandschutzauflagen nicht mehr genügte. Seit Donnerstag ist das Snick wieder geöffnet. Der neue Stand hat nun rollbare Elemente aus Edelstahl, die hauptsächlich die Sozialstiftung Provinzial gesponsert hat. "Jetzt sind wir mobil und dürfen den Stand am Ende des Arbeitstags samt Produkten in einem Nebenraum unterbringen", berichtet Theis von der Porta-Nigra-Schule. Die Jugendlichen verkaufen kalte Getränke, Würstchen im Brötchen und Kaffee aus fairem Handel. Die Preise sind mit größtenteils einem Euro übersichtlich gehalten, damit die geistig- und lernbeeinträchtigten Schüler problemlos arbeiten können.
Die Idee zur Schülerfirma entstand, "weil wir Schwierigkeiten hatten, unsere Schüler für Praktika in Betrieben unterzubringen", erzählt Realschullehrerin Puchberger über die Anfänge. "So haben wir uns eigene Firmen geschaffen, um zu zeigen, dass auch Kinder mit Beeinträchtigung am Berufleben teilhaben können."
Zweimal wöchentlich begleiten die Betreuerinnen die Acht- und Neuntklässler an ihren Arbeitsplatz. Von Buchhaltung über Einnahmen und Ausgaben, Werbung bis hin zum Standdienst lernen die Schüler "in Alltagssituationen das Rechnen und freundliches Verhalten mit ihren Kunden", sagt Theis. "Wir sind zwar anwesend, aber die Schüler sollen so eigenständig wie möglich arbeiten." Und Jannick Spang meint: "Manchmal könnte mehr los sein, aber es ist besser als Schulunterricht."
Öffnungszeiten sind donnerstags und freitags von 9.30 bis 11 Uhr im Rathaus-Foyer.

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