Feuer in der Lokhalle in Trier-West: Kripo ermittelt wegen Brandstiftung

Trier-West · Feuer in einem der größten Gebäude Triers: In der alten Lokhalle des ehemaligen Ausbesserungswerks der Bahn in Trier-West hat es am Samstagnachmittag gebrannt. Der Sachschaden ist gering, doch die Löscharbeiten gestalteten sich extrem schwierig. Jetzt ermittelt die Kripo.

Gleich mehrere Anrufe gehen am Samstagmittag bei der Einsatzzentrale der Trierer Feuerwehr ein. Der Grund: Menschen in Trier-West und Trier-Euren beobachten dichte Rauchschwaden über dem alten Bahngelände zwischen Eurener und Luxemburger Straße.

Die Berufsfeuerwehr rückt mit mehreren Wagen aus, auch ihre Kollegen aus Euren eilen zu dem alten Ausbesserungswerk. Dort angekommen sehen sie: Aus Schächten und Fenstern der 170 Meter langen Lokhalle dringt dichter Qualm.

"Wir mussten das Gebäude erst erkunden und herausfinden wo der Rauch herkommt", berichtet Einsatzleiter Harry Feider von der Berufsfeuerwehr. Erst blasen die Feuerwehrleute Luft in das Gebäude, um den Rauch etwas zu lichten - dann betritt ein Trupp mit Atemschutzmasken und Sauerstoffflaschen das marode, mehr als 100 Jahre alte Gebäude.

Die Feuerwehrleute folgen dem Rauch bis zum Eingang in den Keller und weiter die Treppen hinab. Lange unterirdische Gänge beginnen dort, ziehen sich unterirdisch unter dem riesigen Gebäude hin. "Die Keller sind massiv verwinkelt", sagt Feider. "Wie ein Bunker."

Die Männer kämpfen sich durch den Irrgarten. Als sie fast bis zum Brandherd vorgestoßen sind, sind ihre Atemluftvorräte auf das Minimum geschrumpft. Sie müssen zurück.

Noch während sie sich auf den Weg aus den Kellern machen, macht sich der nächste Trupp bereit, in die verwinkelten Gemäuer vorzudringen. Dann, nach einer Dreiviertelstunde, findet der den Brandherd: Brennende Autoreifen, in der Ecke eines düstern Kellerraumes. Auch anderer Unrat, der hier abgeladen wurde, hat Feuer gefangen: Möbel, Holz, Abfälle. Die Hitze ist massiv.

Mit Wasser und Schaum beginnen die Feuerwehrleute zu löschen. Erst gegen 16.30 Uhr können sie melden: Das Feuer ist aus.

"Alles in allem ein sehr schwerer Einsatz", sagt Einsatzleiter Feider. Er vermutet Brandstiftung. "Es gibt keine Installationen da unten, die einen Defekt haben könnten", sagt er. Und ein Haufen Reifen entzünde sich nicht von alleine.

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen - wegen des Verdachts auf Brandstiftung. " Es gibt bis jetzt keinen technischen Grund, warum das Feuer gefangen hat" sagt auch ein Sprecher der Kripo.

Verletzt wurde bei dem Brand niemand Auch das denkmalgeschützte Gebäude ist bis auf Ruß an den Kellerwänden im gleichen Zustand wie vorher: erbärmlich. Der Sachschaden fällt deshalb nicht groß aus: "Im Prinzip gibt es keinen", sagt Feider.

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