Grillverbot hat kaum noch Chancen

Trier · Der Vorschlag von Dezernentin Simone Kaes-Torchiani, das Grillen im Trierer Palastgarten wegen der Auswüchse zu verbieten, ist praktisch vom Tisch. Der Stadtrat tendiert stattdessen zur Ausweisung von Grillzonen.

 Alles deutet darauf hin, dass die Trierer und ihre Gäste auch künftig ihre Steaks im Palastgarten grillen dürfen. TV-Foto: Archiv/Hannah Schmitt

Alles deutet darauf hin, dass die Trierer und ihre Gäste auch künftig ihre Steaks im Palastgarten grillen dürfen. TV-Foto: Archiv/Hannah Schmitt

Trier. Je heißer der Sommer, desto beliebter ist das abendliche Grillen im Trierer Palastgarten. Doch dabei bleibt oft eine Menge Müll zurück. Um das Problem in den Griff zu bekommen, brachte die Stadtverwaltung im Mai eine Grünflächen- und Spielplatzsatzung ins Spiel. Kernelement: ein Grillverbot in Parks und auf öffentlichen Plätzen. Bis zu 5000 Euro Bußgeld sollten Verstöße nach sich ziehen.
Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) stieß mit ihrer Idee jedoch auf Widerstand bei den Fraktionen. Es folgten diverste Protestaktionen und im Juni die Verschiebung einer Entscheidung bis nach dem Sommer.
"Wir sprechen uns klar gegen ein generelles Grillverbot im öffentlichen Raum aus", sagt SPD-Fraktionssprecher Sven Teuber. Im Palastgarten und an der Mosel sollten kostengünstig Flächen zum Grillen errichtet werden. Streetworker könnten sich nächtlicher Ruhestörungen annehmen. Außerhalb der Grillzonen seien stichprobenartige Kontrollen unerlässlich.
Auch Thomas Albrecht (CDU) spricht sich dafür aus, das Grillen an festgelegten Stellen zuzulassen und Auswüchse etwa im Palastgarten durch Helfer mit 400-Euro-Jobs zu vermeiden. "Ich gehe davon aus, dass die Verwaltung eine Vorlage für den Stadtrat erarbeitet", sagt Albrecht.
Dominik Heinrich sitzt für die Grünen im Stadtrat und ist Ortsvorsteher von Trier-Mitte/Gartenfeld: "Wir haben uns immer für das Grillen im Palastgarten eingesetzt."
Der Ortsbeirat stelle 10 000 Euro für Grillanlagen mit Priorität Palastgarten zur Verfügung, dazu weiteres Geld für große, widerstandsfähige Mülleimer. Das Grünflächenamt sperre sich bisher dagegen. Heinrich: "Statt das Kontrollpersonal aufzustocken wäre es günstiger, etwa über den Verein Palais Grillscouts einzusetzen." cus

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