In der Versenkung

Schon in naher Zukunft, nach Ablauf der Übergangsfrist, wird der Anbaubereich Ruwer nicht mehr existieren - jedenfalls nicht auf Weinetiketten. Für die Großkellereien an der Mosel mag die neue Sammelbezeichnung "Mosel" vielleicht international von marktstrategischem Vorteil sei.

Doch die Ruwer als kleiner aber feiner Anbaubereich verschwindet in der Versenkung. Und damit auch der touristische Werbeeffekt für dieses Gebiet. Die Argumentation für die Neubenennung aber kränkelt: Mehr Klarheit soll für den Verbraucher geschaffen werden. Schließlich bestehe die Gefahr, dass er den Flascheninhalt hinter dem Etikett "Mosel-Saar-Ruwer" für einen billigen Verschnitt halten könnte. Die Frage ist, wieso diese Verwechslungsgefahr erst seit den 90er-Jahren besteht? Jahrzehntelang wussten die Weinliebhaber, was sich hinter der althergebrachten Bezeichnung verbarg. Und wer das nicht wusste, der war im Zweifelsfall kein echter Weinkenner und -liebhaber. Eher ein Billig-Konsument, der ohnehin lieber einen Verschnitt zum Discountpreis aus dem Supermarktregal zieht. Doch alles Lamentieren hilft nicht - die Sache ist beschlossen und wird durchgezogen. Bleibt nur der Rat an die Winzer im Ruwertal: Setzt ohne Wenn und Aber auf Qualität und erzeugt den besten "Mosel", der sich im gleichnamigen Anbaugebiet denken lässt. f.knopp@volksfreund.de

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