Karl-Marx-Statue: Opferverband kritisiert Stadtrat

Berlin/Trier · Berlin/Trier (red) Die Karl-Marx-Statue, die China der Stadt Trier zum 200. Geburtstag ihres berühmten Sohnes (1818-1883) schenken will, schlägt weiterhin hohe Wellen. Nun meldet sich die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG, Berlin) zu Wort.

Sie rät den Trierer Bürgern, "daran zu denken, dass im Namen von Karl Marx Dutzende von Diktaturen errichtet worden sind, die die Freiheit der Bürger mit Füßen getreten haben. Diese Diktaturen haben Millionen von Menschenleben gefordert". Die Volksrepublik China verletze jeden Tag Menschenrechte. Dissidenten würden verhaftet, Christen und andere Religionsgemeinschaften verfolgt, die Meinungsfreiheit unterdrückt.
Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der UOKG und CDU-Landtagsabgeordneter in Brandenburg: ,,Wenn die Stadträte von Trier meinen, millionenfache Verbrechen im Namen des Marxismus-Leninismus ehren zu wollen, dann ist das ihr demokratisches Recht. Für die Opfer der Verbrechen, die auf den geistigen Urheber Karl Marx zurückgehen, ist dieser Vorgang nur als respektlos und menschenverachtend zu bezeichnen. Während kommunistische Vorbilder wie Karl Marx in Deutschland durch das Aufstellen von Standbildern geehrt werden, warten die Opfer des Kommunismus vergeblich auf ein Mahnmal." Das Verhalten des Trierer Stadtrats, der grünes Licht für die Schenkung gegeben hat, sei "dekadent und abstoßend".
Die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) ist der Dachverband von rund 40 Vereinen und Verbänden politisch Verfolgter aus der DDR und der vormaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ).

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