Klänge der Freude

TRIER-WEST/PALLIEN. Seit 1876 finden sich in Pallien Musikfreunde zusammen, um gemeinsam zu singen. Im Gesangverein Trier-Pallien pflegen Generationen von Mitgliedern seit 130 Jahren traditionelles Liedgut, widmen sich aber auch kirchlicher Musik, Opern- und Musicalmelodien. Zum Jubiläum lud der Verein zu einem Festkonzert in die Pfarrkirche Maria-Königin ein.

"Das 130-jährige Vereinsbestehen ist ein Anlass, um mit Stolz, aber auch Wehmut zurückzublicken", sagte Heribert Bisdorf, seit 1998 Vorsitzender des Gesangvereins Trier-Pallien. Den Stolz der Mitglieder, trotz einiger Schwierigkeiten am Verein festgehalten und im Laufe der Jahre die Aktivitäten und die Gemeinschaft erhalten zu haben, verwandelten die rund 30 aktiven Sänger in Klänge der Freude. Das gleichnamige, berühmte Werk von Edward Elgar interpretierte der Chor als Hymnus auf die eigene, beachtliche Vereinsgeschichte im letzten Drittel des Konzertprogramms, das Chorleiter Guntmar Baudner mit ihm einstudiert hatte. "130 Jahre - das ist eine reife Leistung. Wir gehören zu den ältesten Chören innerhalb des Kreischorverbands und das wollten wir mit dem Konzert und einem kleinen Fest dokumentieren. Denn wir wissen nicht, ob es uns in zehn oder 20 Jahren noch gibt, weil uns der Nachwuchs fehlt. Aber so lange es geht, wollen wir für den Chorgesang einstehen", sagt Heribert Bisdorf. Und das schaffte der Chor während des Konzerts eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Obwohl im Programmheft Applaus ausdrücklich erst am Ende der Veranstaltung erbeten wurde, wünschte das Publikum bereits nach den einzelnen Stücken seine Begeisterung durch Beifall zu bekunden. Das Programm war anspruchsvoll. Der Chor wurde von einem Instrumental-Ensemble begleitet, das Dirigent Baudner zusammengestellt hatte, und mit dem er neben Monika Geibel (Violine) das Konzert in d-Moll von Johann Sebastian Bach für zwei Violinen und Streichorchester vortrug. Eindrucksvolle Leistungen der Solisten

Solistische Unterstützung erhielt der Chor beim "Agnus Dei", der Arie aus der "Krönungsmesse" und beim "Laudate Dominum" aus Wolfgang Amadeus Mozarts "Vespere de Dominica" von Beatrice Bergér. Den männlichen Solo-Part bei Georg Friedrich Händels "Dank sei dir, Herr" aus der "Cantata con stromenti" übernahm Günter Horsch, der seit 25 Jahren im Gesangverein Trier-Pallien aktiv ist. Mit dem Gesangverein (GV) St. Medard unter Leitung von Manfred Stöckl steht der GV Pallien seit einigen Jahren in freundschaftlicher Verbindung, und so steuerten die Sänger aus Trier-Süd einige Beiträge zum Konzert bei. Auch die Kirchenchöre St. Simon und Juda/Christkönig sowie Oberemmel unterstützten die Palliener Sänger stimmlich. Während der anschließenden Feier im Pfarrsaal konnten weitere Jubiläen gefeiert werden. Denn Tradition und Treue zum Verein geraten beim GV Pallien nicht in Vergessenheit. So erhielten Günter Harz und Günter Horsch für ihre 25-jährige Sangestätigkeit, Horsch außerdem für 25 Jahre Vorstandsarbeit, Ehrennadeln vom Kreischorverband, die der Vorsitzende Hans-Joachim Schroth und sein Stellvertreter Kurt Müller überreichten. Karl Schleimer konnte für 50 Jahre aktives Singen die Urkunde und Ehrennadel des Deutschen Chorverbandes entgegennehmen. Nicht anwesend war Georg Hammes, der seit 40 Jahren im Chor singt.

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