Kleiner Pieks rettet Leben

TRIER. Mit einem alten Londoner Linienbus macht die Stefan-Morsch-Stiftung auf der Mosellandausstellung (MA) auf sich aufmerksam. Noch bis Sonntag kann jeder dort eine Blutprobe abgeben, sich in der ältesten deutschen Knochenspenderdatei registrieren lassen – und so Menschenleben retten.

Zwischen sechs und acht Menschen vermittelt die Stefan-Morsch-Stiftung pro Woche an Krankenhäuser, die auf der Suche nach geeigneten Spendern für Leukämiekranke sind. "Etwa 70 Prozent der Empfänger können dann durch Blutstammzellen- oder Knochenmark-Transplantationen geheilt werden", berichtet Emil Morsch von diesem beeindruckenden "Erfolg" der von ihm vor 20 Jahren gegründeten Stiftung. Aus der Region Trier sind mittlerweile rund 330 000 Menschen in der Datenbank registriert, doch die Spenderdatei soll weiter wachsen: Die neuntägige Typisierungsaktion während der Mosellandausstellung auf dem Trierer Messegelände soll dabei helfen. Fünf Milliliter Blut reichen aus, um in der Stefan-Morsch-Datenbank erfasst zu werden. Der genetische Code wird dann ohne die personengebundenen Daten an das Zentrale Knochenmark-Spenderegister Deutschland (ZKD) in Ulm übermittelt. Stellt das ZKD eine Übereinstimmung mit einer Anfrage fest, nimmt die Stefan-Morsch-Stiftung Kontakt zum potenziellen Spender auf. "Die Reaktionen sind positiv, die meisten freuen sich, als Lebensretter in Frage zu kommen", berichtet Emil Morsch. Eine Operation zur Knochenmarkentnahme ist heute meist mehr notwendig, in der Regel reicht die Transplantation von Blutstammzellen, die nach einer viertägigen Vorbehandlung durch eine "normale" Blutabnahme gewonnen werden können. Die Schirmherrschaft über die Trierer Typisierungaktion hat Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch übernommen. Das Brüderkrankenhaus unterstützt die Aktion ebenfalls und will auch künftig mit der Stefan-Morsch-Stiftung kooperieren. "Wir erleben bei unserer täglichen Arbeit, wie wichtig eine solche Aktion ist, denn sie hilft, Leben zu retten", sagte Heinz Kirchen, leitender Oberarzt des Brüderkrankenhauses. Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld arbeitet weltweit und hat ländereigene Datenbanken zum Beispiel in Syrien, Russland und Tunesien aufgebaut. Wer die Stiftung finanziell unterstützen will, kann das über das Spendenkonto, Nummer 22 22 24, Kreissparkasse Birkenfeld, Bankleitzahl 562 500 30, tun. Infos: www.stefan-morsch-stiftung.de

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