Kulturelles Gedächtnis

Seit 14 Jahren geben die Friedrich-Spee-Gesellschaften Trier und Düsseldorf das Spee-Jahrbuch heraus, eine Sammlung aktueller Forschungsergebnisse über den Jesuitenpater. In der Stadtbib-liothek Trier wurde die 14. Ausgabe vorgestellt, die sich neben Spee auch mit seinem Schüler Jakob Masen beschäftigt.

 Schriftleiter Michael Embach, Bernhard Schneider, Vorsitzende der Trierer Friedrich-Spee-Gesellschaft, und sein Stellvertreter Peter Keyser (von links) präsentieren das Spee-Jahrbuch 2007. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Schriftleiter Michael Embach, Bernhard Schneider, Vorsitzende der Trierer Friedrich-Spee-Gesellschaft, und sein Stellvertreter Peter Keyser (von links) präsentieren das Spee-Jahrbuch 2007. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. "Wir wollen Rituale schaffen, um das kulturelle Gedächtnis der Menschen in der Region, in dem Friedrich Spee seinen festen Platz hat, aufzufrischen", sagt Bernhard Schneider, der Vorsitzende der Trierer Friedrich-Spee-Gesellschaft. "Deshalb geben wir seit 1994 unser Jahrbuch heraus." In anderen Publikationen seien in den letzten fünf bis zehn Jahren nur wenige Spee-Themen erschienen, ergänzt sein Stellvertreter Peter Keyser. Das neue Gemeinschaftswerk der beiden Spee-Gesellschaften beinhaltet vier Forschungsarbeiten über den Jesuitenpater Friedrich Spee (1591-1635). Sie beleuchten Konfessionalismus und Humanismus in der Zeit Spees aus Sicht der Bildungsgeschichte, den Einfluss Franziskus Xaverius auf den jungen Jesuiten Spee, dessen Vorgehen bei der Re-Katholisierung in Peine und die mögliche Entdeckung eines unbekannten Spee-Porträts in Brakel.Weitere Beiträge beschäftigen sich mit dem Speeschüler Jakob Masen (1608-1681) als einen der bedeutendsten Dramatiker seines Ordens und dessen Einstellung zur irenischen Bewegung des 17. Jahrhunderts. "Während sein dichterisches und politologisches Schaffen relativ gut erforscht ist, sind Masens historische Publikationen nahezu unbekannt", erläutert Michael Embach in seinem Vortrag über den Jesuiten als Geschichtsschreiber. Der Leiter der Stadtbibliothek Trier und Schriftleiter des Spee-Jahrbuches betont die Bedeutung, die diese für Trier hätten. Denn drei der fünf Werke erzählen die Geschichte der Bischofsstadt. Die Informationen zur Geistes- und Bildungsgeschichte des Trierer Erzstifts dieser Zeit beinhaltet die "Metropolis Ecclesiae Trevericae". Das von Christoph Brouwer (1559-1617) begonnene und von Masen zu Ende geführte Werk erschien posthum 1855. Beider wichtigste Historie sei die Geschichte der Stadt Trier von 280 bis 1652, die "Annales et Antiquitates Trevirenses". 22 der 25 Bände stammen aus der Feder von Brouwer. Masen habe den Text redigiert und fehlenden Kapitel ab 1600 ergänzt. Zudem sei mit der "Epitome Annalium Trevirensium" 1676 eine Zusammenfassung der Geschichte und Erweiterung der Annales erschienen.

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