Trier-Ehrang. Schon von draußen hört man flotten Jazz. Das Bürgerhaus in Ehrang ist hell erleuchtet und wirkt weihnachtlich. Hier beginnt der Advent einen Tag früher, mit dem Jubiläumskonzert von Saxomania, einem Trierer Swing- und Jazz-Ensemble, das aus dem vormaligen Trierer Swing-Orchester hervorgegangen ist. Der große Saal ist nahezu voll besetzt. "Wir hätten auch noch fünf Reihen mehr vollmachen können", verkündet Ortsvorsteher Thiébaut Puel. Das Konzert ist eine Benefizveranstaltung, die dem Bürgerhaus zugutekommt und die hohen laufenden Kosten mitdecken soll.
Gerd Spies, musikalischer Leiter des Ensembles, begeistert sich auch nach 20 Jahren für die große Flexibilität, die bei dieser Besetzung möglich ist. So fänden Jazz-Schlager, aber auch Big-Band-Material im musikalischen Repertoire ihren Platz. Die Saxofonisten werden von Klavier, Bass, Rhythmusgitarre, Schlagzeug und Percussion unterstützt, und dieses Mal ist sogar eine Tuba mit dabei.
"Ich habe noch keinen einzigen Fehler gehört", erklärt Fritz Zimmer, der selbst Musiker ist und mehrere Instrumente spielt. Er sei beeindruckt davon, wie viel Arbeit in diesem Konzert stecke. Von William "Count" Basie über den poppigen Song "Nah, Neh, Nah" von Vaya Con Dios bis hin zu Irving Berlin ist das Programm so vielfältig wie angekündigt. Als die Saxofonisten nach der Pause den schnellen Tip-Top-Boogie anstimmen, zeigt sich, dass sie ihre Instrumente beherrschen. Moderator und Schlagzeuger Stefan Spies kontert die frühen Kritiker des mittlerweile 200 Jahre alten Saxofons mit einem Zitat von Adorno: "Was nützt einem Gesundheit, wenn man sonst ein Idiot ist?" nia