Mit Paulinchen sicher zur Schule und nach Hause

Trier · Wie man sich beim Busfahren richtig verhält und wie man sicher zur Schule und wieder nach Hause kommt, lernen die Fünftklässler aller Trierer Schulen in der Busschule von KLASSE!-Partner Stadtwerke Trier.

Trier. Die Schüler der Klasse 5a des Trierer Humboldt-Gymnasiums warten an einer Bushaltestelle. Etwa drei Meter vor ihnen steht Paulinchen. Ein Bus kommt angefahren. Plötzlich gibt es einen lauten Knall, und Paulinchen wird zehn Meter weit geschleudert. Zum Glück ist Paulinchen keine Schülerin, sondern eine Tonne. Diese setzen die SWT (Stadtwerke Trier) bei ihrer Busschule ein. Die Tonne steht für alles, was Kinder im Straßenverkehr falsch machen können. Wie man es richtig macht, lernen sie in der Busschule, die die SWT in Kooperation mit der Unfallkasse Rheinland-Pfalz den fünften Klassen der Trierer Schulen anbieten.
Nach dem Unfall mit Paulinchen erklärt Jürgen Schlöder, Mitarbeiter der Fahrdienstaufsicht bei den SWT, den Kindern das richtige Verhalten an der Haltestelle. Busfahrer Uwe Press unterstützt ihn dabei. "Wichtig ist, dass ihr genügend Abstand zur Straße haltet und nicht schubst oder drängelt", sagt Schlöder, "außerdem solltet ihr eure Fahrkarte bereithalten, bevor ihr in den Bus einsteigt. Das spart Zeit."
Dann geht es weiter in den Bus. Schlöder und Press werden mit Fragen und Kommentaren der Schüler bestürmt: "Meine Mama hat gesagt, dass ich für ältere Leute aufstehen soll". "Darf ich im Bus essen und trinken?" "Was kann man mit dem Hammer machen?", ist aus den Reihen der Schüler zu hören. Die beiden Busspezialisten nehmen sich Zeit und beantworten alle Fragen geduldig.
Türöffnung per Räuberleiter


Nach der Theorie steht die Praxis auf dem Stundenplan. Schlöder und Press üben mit den Schülern das richtige Verhalten im Notfall. "Normalerweise öffnet sich die Hintertür automatisch. Aber die Tür kann auch manuell geöffnet werden, zum Beispiel bei einem Unfall", erklärt Schlöder. Der Schalter, mit dem die Tür geöffnet werden kann, befindet sich direkt über der Hintertür. Für Erwachsene kein Problem. Aber wie erreichen Kinder den Schalter? Schlöder schlägt eine Lösung vor: Mit einer Räuberleiter können die Kinder die Tür öffnen. Natürlich wollen alle gleich üben, und so geht die Stunde schnell zu Ende. Zum Abschluss muss Paulinchen wieder ran. Sie steht ungesichert im Gang des Busses. Der fährt an, dann bremst er leicht. Sofort kullert die Tonne durch den Bus. Die Schüler sind erstaunt, welche Wucht schon eine kleine Bremsung hat, und wissen, dass sie sich im Bus immer gut festhalten müssen.
"Viele Schüler wechseln nach der Grundschule, die nah am Wohnort ist, auf eine weiterführende Schule in einem anderen Ort. Dabei fahren sie oft zum ersten Mal mit dem Bus. Um das richtige Verhalten beim Busfahren zu trainieren und den Kindern mögliche Ängste zu nehmen, bieten wir die Busschule an", erklärt Schlöder das Ziel der Veranstaltung. Ulla Peters, Klassenlehrerin der 5a, ergänzt: "Den Kindern hat die Busschule richtig Spaß gemacht. Das war eine tolle Gelegenheit, praxisnah richtiges Verhalten zu lernen." red

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