Moselstadion: Duschen und umziehen im Container

Trier · Die lang ersehnte Sanierung des Trierer Moselstadions kann beginnen. Bis der einstimmige Stadtratsbeschluss umgesetzt ist, dienen vier Dusch- und Umkleide-Container als Übergangslösung.

(bl/cus) Bernd Michels (CDU) brachte es am Donnerstagabend im Stadtrat auf den Punkt: „Fangt endlich an!“ Jahrelang hatte die Stadt die Nutzer des Moselstadions vertrösten müssen, weil die Finanzierung der Sanierung nicht gesichert war (der TV berichtete). Für Bruno Cordel (SPD) „ein Beispiel, wie eine Maßnahme zwischen die Mühlen der Verwaltung geraten kann“.

„Es hat viel zu lange gedauert. Das ist richtig schlecht gelaufen“, befand auch Thomas Egger (FDP). „Es geht nicht nur um Eintracht Trier“, stellte Richard Ernser (UBM) fest. Betroffen seien viele Jugend- und Freizeitmannschaften sowie Schulen.

Manfred Becker (Bündnis 90/Die Grünen) schrieb die Verzögerung dem „Bermuda-Dreieck Stadtverwaltung/Land/Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion“ zu. Sport-Dezernent Georg Bernarding (CDU) habe 2005 den Grünen Unkenntnis der Zustände vor Ort bescheinigt, als die Fraktion die Sanierung des Sanitärbereichs im Hauptgebäude gefordert habe. Später sei dieser dringende Bedarf jedoch allgemein bestätigt worden.

Bernarding verwies daraufhin auf eine 47 Punkte umfassende Liste, die den beschwerlichen Weg zu der Sanierung nachzeichnet. „Wenn ich nicht so viel Zoff gemacht hätte, dann wären wir heute nicht so weit“, wetterte der Dezernent.

Zu den Gesamtkosten von 1,85 Millionen Euro erwartet die Stadt einen Landeszuschuss von 862000 Euro.

Auf dem Moselstadion-Gelände sind derweil zwei Container mit jeweils fünf Duschen sowie zwei Umkleide-Container installiert worden. Die Anschlussarbeiten sollen voraussichtlich heute beendet sein. Die Container dienen als Ersatz für die momentan wegen Schimmelbefalls gesperrten Duschen im Erdgeschoss des Backstein-Gebäudes.

Angemietet wurden sie von der Stadt Trier. Nach Auskunft von Pressesprecher Ralf Frühauf beträgt der monatliche Mietzins 1320 Euro. Hinzu kommen einmalige Fracht-, Montage-, Demontage- sowie Reinigungskosten, die von der Stadt nicht näher beziffert wurden. Vorgesehen ist ein Mietzeitraum von rund drei Monaten.

Dirk Jacobs, Leiter der Geschäftsstelle von Eintracht Trier, freut sich, dass mit den Containern eine Übergangslösung geschaffen wird: „Natürlich wird es trotzdem kleinere Beeinträchtigungen im Spiel- und Trainingsbetrieb unserer Jugendfußballer geben. Die nehmen wir aber gerne in Kauf, damit endlich die im Moselstadion notwendigen Sanierungsarbeiten beginnen können. Die Bemühungen der Stadt dafür waren zuletzt sehr groß.“

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