Pläne für Sportplatz-Umbau stoßen auf Skepsis

Pluwig/Gusterath · Der Sportverein DJK Pluwig-Gusterath will seinen Naturrasenplatz in ein länger bespielbares Rasenfeld mit Plastikanteil umwandeln. Finanzieren sollen dies die Ortsgemeinden. Die Pluwiger wollen jetzt mit einem 2800 Euro teuren Gutachten die Kosten für den Umbau ermitteln, die Gusterather sehen die Pläne weiter kritisch.

Pluwig/Gusterath. Der Zustand des Naturrasenplatzes in Pluwig ist desolat. Nach stärkeren Regengüssen ist die Anlage der DJK Pluwig-Gusterath oft wochenlang gesperrt. Laut Vereinsvorstand erlaubt der Platz noch etwa 400 Spielstunden pro Jahr - 600 sollten es optimalerweise sein. Noch zu wenig für Training und Spielbetrieb der elf Fußballteams, klagt der Verein.
Die DJK würde deshalb gern ihren Naturrasen in einen Hybridrasenplatz umwandeln - ein Gemisch aus Naturgras durchzogen mit Kunststofffasern (der TV berichtete). Laut Hersteller sind damit bis zu 900 Spielstunden im Jahr möglich. Landesweit gibt es erst zwei Hybridplätze. Den Umbau des Pluwiger Sportplatzes, den Fußballer aus Pluwig und Gusterath nutzen, müssten die beiden Ortsgemeinden finanzieren. Der Pluwiger Gemeinderat hat jetzt den ersten Schritt zur Prüfung des Projekts eingeleitet.
Auf Ratsbeschluss soll ein Gutachter den Unterbau des Sportplatzes analysieren. Vom Ergebnis hängen die Kosten für den Hybridrasen ab, die der Eifeler Hersteller vorläufig auf 200 000 bis 250 000 Euro beziffert hat. Für das Bodengutachten müssten Gusterath und Pluwig jeweils 1400 Euro in die Hand nehmen, teilte der Pluwiger Ortsbürgermeister Wolfgang Annen (CDU) mit. Lägen die Ergebnisse vor, werde die Firma einen "verbindlichen Preis" für den Umbau nennen. "Wenn wir dann bei 300 000 Euro landen, lassen wir es", betonte Annen.
Alternativen sieht der Ortschef derzeit jedoch kaum. Zwar sei ein Hybridrasen auch nicht ganzjährig bespielbar und müsse irgendwann erneuert werden, sagte Annen. Eine Sanierung des Naturrasens sei aber "auch nicht unter 150 000 Euro zu haben. Und bei unserer Spielintensität machen wir ihn wieder kaputt." Und ein Kunstrasenplatz, ganzjährig bespielbar, sei bei Kosten von 700 000 Euro "völlig utopisch". Zumal ihn das Land nur noch mit 100 000 Euro bezuschusse.
Beim Hybridrasen, sagte Annen, habe Mainz sich noch nicht zu einer möglichen Förderung geäußert. Außerdem sei ein Zuschuss der Verbandsgemeinde Ruwer möglich - wenn die umliegenden Orte den Hybridrasen als Ausweichplatz nutzen könnten. Ratsmitglied Dieter Müller (FWG) wollte hierzu wissen, wie viele Spielstunden für andere Vereine übrig blieben. Laut Annen könnten von 900 etwa 100 Spielstunden für den Ligabetrieb abgegeben werden.
Das geplante Gutachten soll jetzt auf Forderung mehrerer Ratsmitglieder auch die Drainage analysieren. Man brauche eine "vollständige Bestandsaufnahme", erklärte Albert Rausch (CDU). "Dann wissen wir, woran wir sind - falls der Hybridplatz nicht kommt." Rausch warnte zudem, dass die neue Technik "wenig erprobt" sei. Ortschef Annen plant deshalb eine Fahrt beider Gemeinderäte zum SV Meudt im Westerwald - der Verein spielt seit Ende 2011 auf dem Rasengemisch.
Die Gusterather sind weiter skeptisch: Nach Meinung von Ortschef Alfred Bläser ist die Drainage des Sportplatzes "hin über", was die Kosten "nach oben treiben wird". Bevor ein Gutachten beauftragt werde, müsse es schon eine Grundsatzentscheidung für den Fall geben, dass der Umbau zu teuer ist. Zur Beratung im Gusterather Gemeinderat am 28. Februar will Bläser Vertreter der DJK mit an den Tisch bitten.

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